> Vernehmlassung
Zusammen mit 30 Organisationen hat die Alpen-Initiative in den vergangenen Wochen über 68‘000 Unterschriften gegen eine zweite Röhre am Gotthard gesammelt. „Wir sind mehr als referendumsfähig: Die Alpen-Initiative und die zahlreichen verbündeten Organisationen sind bereit und schlagkräftig, das ist eine gute Nachricht für den Alpenschutz“, sagte Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative, anlässlich der Übergabe der Unterschriften bei der Bundeskanzlei.
Die Forderung ist klar: Der Bundesrat soll auf seine früheren Studien zur Sanierung des Gotthard-Strassentunnels zurückkommen und keine zweite Röhre planen. Falls er dies trotzdem tut und das Parlament ebenfalls auf die Verdoppelung der Röhren setzt, wird die Alpen-Initiative in einer breiten Koalition das Referendum ergreifen. Die Sanierungslösung mit einem Bahnverlad für Autos und Lastwagen kostet drei Milliarden Franken weniger als eine zweite Röhre. Zudem sabotiert eine zweite Strassenröhre die vom Volk gewünschte Verlagerung des Gütertransitverkehrs auf die Schiene, sie schädigt zusätzlich Mensch und Umwelt und sie entwertet die grossen Investitionen in die NEAT.
Yvonne Gilli, Nationalrätin Grüne und Ärztin, warnte vor Mehrverkehr auf der Nord- Süd-Achse, wo die Grenzwerte für Feinstaub nach wie vor überschritten werden. „Daran hat der Schwerverkehr einen sehr grossen Anteil“, sagte sie, die Situation sei besonders im Tessin gravierend. Für Flavio Gisler, Urner Kantonsparlamentarier der Jungen CVP, ist es unglaubhaft, dass bei zwei Röhren diese nur je einspurig benutzt würden, wie das der Bundesrat verspricht. Viel sinnvoller sei es, die Gütertransporte von den Lastwagen auf die Bahn zu verlagern. „Mit der zweiten Röhre würde die Schweiz der EU die Lösung ihrer selbst verursachten Verkehrsprobleme quasi auf dem Silbertablett präsentiert.“
Für Patrick Hofstetter, Klimaexperte beim WWF, gibt es keine Zweifel, dass eine zweite Röhre mehr Lastwagen bringen wird: „Beteuerungen einer Bundesrätin oder gesetzliche Selbstverpflichtungen mögen Eindruck machen, so lange der Tunnel nicht gebaut ist – aber sicher nicht länger.“ Er wies auch darauf hin, dass bezüglich Klimaverträglichkeit die Schiene immer noch um ein Vielfaches besser ist als die Strasse. Roger Nordmann, Waadtländer Nationalrat und Vize-Präsident des VCS, sagte in Bezug auf die Auswirkungen einer zweiten Strassenröhre: „Die Schweiz hat 18 Milliarden in den Bau von zwei Nord-Süd-Bahnachsen investiert, um eine Lastwagenlawine zu verhindern. Jetzt, wo diese Arbeit abgeschlossen ist, wäre es vollständig absurd, den Lawinenschutz zu demontieren.“
Organisationen und Parteien, welche die Volksvernehmlassung der
Alpen-Initiative unterstützt haben
Interview mit dem Geschäftsführer Alf Arnold anlässlich der Unterschriftensammlung in Altdorf
Kontakt
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42
→ Yvonne Gilli, Nationalrätin Grüne, Co-Präsidentin umverkeR, 079 354 47 55
→ Flavio Gisler, Landrat Junge CVP Uri, 078 886 47 79
→ Roger Nordmann, Nationalrat, Vizepräsident VCS, 079 290 06 74
→ Patrick Hofstetter, Leiter Klima & Energie WWF Schweiz, 076 305 67 37
Referate
Referat Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative
Referat Yvonne Gilli, Nationalrätin Grüne, Co-Präsidentin umverkehR
Referat Flavio Gisler, Landrat Junge CVP Uri
Referat Roger Nordmann, Nationalrat SP, Vize-Präsident VCS
Referat Patrick Hofstetter, WWF Schweiz
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