15. Mai 2011

Das Urner Stimmvolk widersetzt sich mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 56.9 % der Initiative der Jungen SVP und mit 68.6 % Nein dem regierungsrätlichen Gegenvorschlag. Beide wollten am Gotthard eine 2. Strassenröhre. Die Alpen-Initiative ist sehr erfreut über diesen Entscheid. Sie fordert den Bund auf, während der Sanierung des Strassentunnels einen Verlad für Autos und Lastwagen einzurichten und die Bedürfnisse der Regionen besser zu berücksichtigen.

Die Alpen-Initiative drängt aber auch darauf, dass das Konzept besser auf die Bedürfnisse der betroffenen Regionen abgestimmt und so den Bedenken eines grossen Teils der Bevölkerung Rechnung getragen wird. Die Bauarbeiten sind auf die Wintermonate zu beschränken, im Sommerhalbjahr soll der Tunnel dem Verkehr zur Verfügung stehen, um wirtschaftliche Nachteile und Umwegverkehr über andere Pässe zu vermeiden. Die Alpen-Initiative wiederholt auch die Forderung, mit der Verlagerung der alpenquerenden Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene endlich vorwärts zu machen.

Eine 2. Röhre wäre die schlechteste Massnahme gewesen, um die Sanierungszeit zu überbrücken. Eine Mehrheit des Urner Stimmvolks folgte dieser Überlegung. Bundesrat und Parlament haben diesen Entscheid aus Uri bei der Behandlung der parlamentarischen Vorstösse, die eine 2. Röhre fordern, zu berücksichtigen. „Der Bundesrat ist aber auch aufgefordert, bei der Sanierung des Gotthard-Strassentunnels besser auf die die Bedürfnisse der betroffenen Kantone rund um den Gotthard zu achten“, sagt Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative und Tessiner Nationalrat.

Bei dem Entscheid vom Sonntag ist überdies zu beachten: Beide Vorlagen, über die Uri abgestimmt hat, sahen eine 2. Röhre OHNE Kapazitätserweiterung vor. Damit wird überdeutlich, dass die Zwängerei für eine 2. Röhre am Gotthard definitiv nicht dem Volkswillen entspricht. Das Volk hat die langfristigen Nachteile einer Torpedierung der Verlagerungspolitik klar höher gewichtet als die scheinbaren kurzfristigen Vorteile.

Die Alpen-Initiative dankt dem Volk von Uri für seine Beständigkeit und den hartnäckigen Willen, das Alpengebiet vor den schädlichen Auswirkungen des Transitverkehrs zu schützen und auf die konsequente Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene zu setzen.

Freude herrscht!

Kontakt:

→ Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42