1. Februar 2004

Mit dem Appell vom Gotthard ruft die Alpen-Initiative die Stimmbevölkerung auf, den Gegenvorschlag der Avanti-Initiative abzulehnen. Die Aktion auf der Teufelsbrücke in Andermatt wurde von viel Politprominenz aus den Alpen unterstützt.

Mit Vehemenz kämpft die Alpen-Initiative für den Alpenschutz und gegen den Avanti-Gegenvorschlag. Mit einem Appell an die Stimmbevölkerung wurde die engagierte Kampagne am Sonntag, 1. Februar 2004, abgeschlossen. An historischer Stätte – bei der Teufelsbrücke in Andermatt – wurde von Vertretern aus den vier Alpenkantonen Graubünden, Tessin, Uri und Wallis ein Appell an die Stimmbevölkerung verlesen. Darin werden die Schweizerinnen und Schweizer dringend aufgerufen, den Gegenvorschlag der Avanti-Initiative abzulehnen, weil er

einen wesentlichen Teil des Alpenschutzartikels – das Ausbauverbot für Transitstrassen im Alpengebiet – faktisch abschafft

für die drohende Flut von EU-Lastwagen die Schleusen weit öffnet und so die Verlagerung der Güter auf die Schiene torpediert
im ganzen Land mehr Verkehr und damit mehr Luftverschmutzung und Lärm erzeugt und dadurch der Gesundheit der Bevölkerung – insbesondere jener der Kinder und älteren Menschen – Schaden zufügt
den Ausstoss von Kohlendioxid vergrössert und damit das bereits bedrohlich warme Treibhaus Erde noch weiter anheizt
das Verkehrsproblem der Städte und Agglomerationen nicht löst, sondern jede Lösung durch eine zusätzliche Flut von Autos noch mehr erschwert.
Die spektakuläre Aktion in Anwesenheit des Teufels und mit Feuerwerk wurde von viel Politprominenz aus den Alpenkantonen unterstützt. Unter anderen waren der Walliser Regierungsrat Thomas Burgener sowie die Nationalräte Fabio Pedrina (SP, Tessin) und Andrea Hämmerle (SP, Graubünden) vor Ort. Für diese Schlussaktion wurde ganz bewusst die Teufelsbrücke in der Schöllenenschlucht bei Andermatt ausgesucht. Hier hat vor mehr als 15 Jahren alles begonnen. Im Mai 1989 wurde hier die Alpen-Initiative lanciert. Am 20. Februar 1994 wurde dieses erste Volksbegehren aus den Alpen gegen den Willen von Bundesrat und Parlament angenommen und damit der Alpenschutz in die Verfassung geschrieben. Daran soll auch künftig nicht gerüttelt werden. Appell vom Gotthard (Deutsch) Appell vom Gotthard (Romanisch)