16. Dezember 2003

Der Avanti-Beschluss ist die grösste und teuerste Mogelpackung, die dem Schweizer Volk je vorgelegt wurde. Sie verspricht einen sicheren und leistungsfähigen Verkehr, in Wirklichkeit jedoch macht sie das Verkehrschaos in Stadt und Land noch grösser. Denn das gigantische Strassenbauprogramm für 30 bis 60 Milliarden Franken wird mehr Verkehr, vor allem mehr Lastwagen bringen.

Unsere Alpen sind ein einmaliges Naturerbe im Herzen Europas mit wunderschönen Landschaften und einer faszinierenden Fauna und Flora. Dieses wertvolle Erbe ist durch den Avanti-Gegenvorschlag ensthaft bedroht. Immer mehr Lastwagen wälzen sich durch die engen Täler und verwandeln den Lebensraum der Menschen, Tiere und Pflanzen in eine Transithölle – für die Alpen-Initiative eine absolut untragbare Situation. Der Vorstand hat deshalb einstimmig die Nein-Parole für die Avanti-Mogelpackung beschlossen. Das Schweizer Volk und die Stände haben 1994 die Alpen-Initiative gegen den Willen von Bundesrat und Parlament angenommen. Der Auftrag ist klar: Der Güterverkehr gehört auf die Schiene. Das Parlament hat seither mehrfach den Versuch unternommen, den Alpenschutz-Artikel zu verwässern oder gar wieder aus der Verfassung zu kippen. Dieses Ziel verfolgt auch der Avanti-Gegenvorschlag. Eine Annahme dieser Vorlage macht den Bau einer zweiten Röhre durch den Gotthard möglich und will eine zusätzliche Fahrbahn ins enge Reusstal legen. Avanti bringt mehr Verkehr, mehr Staus und auch mehr Unfälle. Die Vorlage stürzt die Alpen und die Städte ins Verkehrschaos und belastet unsere Gesundheit, Umwelt und Natur. Dies sind für die Alpen-Initiative Gründe genug für ein klares Nein zu dieser absolut masslosen Vorlage.