13. Mai 2006

Die Mitgliederversammlung der Alpen-Initiative fand im Rahmen der Kampagne „forza 2009! Güter auf die Bahn – nach Plan“ in Biasca statt. Die Organisation ruft den Bund und den Kanton Tessin auf, die Schwerverkehrskontrollen in Chiasso sofort massiv zu intensivieren statt auf die langwierige Errichtung des Schwerverkehrskontrollzentums Monteforno zu setzen.

Chiasso, Lugano, Locarno, Bellinzona; jede Woche rückt die Aktionskette der Alpen-Initiative “forza 2009 – Güter auf die Bahn – nach Plan” nordwärts. Mit Ballonberg, Kugelbahn und Stand gastierte die Organisation vergangenes Wochenende in Biasca. In diesem Rahmen fand auch die Mitgliederversammlung der Alpen-Initiative statt.

Ungleiche Spiesse für Bahn und Strasse
Als letztes Traktandum verabschiedeten die Mitglieder der Alpen-Initiative eine Resolution. Durch Nichteinhaltung von Verkehrsregeln, arbeitsrechtlichen Bestimmungen und Gefahrgutvorschriften verschafft sich das Strassentransportgewerbe illegale Konkurrenzvorteile. In einem hart umkämpften Markt kann sehr wenig ausschlaggebend sein, ob ein Transport auf der Strasse oder auf der Schiene stattfindet. Für die nur harzig vorankommende Verlagerungspolitik ist deshalb die Durchsetzung der geltenden Vorschriften durch eine rasche Intensivierung der Schwerverkehrskontrollen ein zentrales Anliegen.

In Chiasso statt auf dem Monteforno-Gelände kontrollieren
Die Alpen-Initiative fordert deshalb den Bund und den Kanton Tessin auf, am Grenzübergang in Chiasso oder an einem andern möglichst grenznahen Ort südlich der Verzweigung A2/A13 ein schnell realisierbares und auf die Kontrollfunktionen beschränktes Schwerverkehrskontrollzentrum zu errichten. Auf das Mega-Projekt Monteforno, das erst 2013 in Betrieb gehen und den Verkehr Richtung San-Bernardino nicht erfassen könnte, ist zu verzichten. Von der Schaffung von Hunderten von zusätzlichen LKW-Abstellplätzen entlang der A2 ist abzusehen. Sie sind (auch für die Einführung einer Alpentransitbörse) unnötig, wenn die Verlagerungspolitik konsequent vorangetrieben wird.

Wiederwahlen
Der Tessiner Nationalrat Fabio Pedrina (Airolo) wurde als Präsident, Andreas Weissen (Brig) als Vizepräsident und Christa Mutter (Fribourg) sowie Stefan Grass (Chur) als Mitglieder des Ausschusses bestätigt. Der Vorstand wurde mit neuen Mitgliedern ergänzt. Nach dem offiziellen Teil bestand für Interessierte die Möglichkeit, das AlpTransit Besucherzentrum Pollegio zu besichtigen. Eine sonntägliche Wanderung von Biasca nach Giornico bildet wie in den vergangenen Jahren den traditionellen Abschluss des Anlasses.