6. Dezember 2011

Die Alpen-Initiative begrüsst die neue Strategie Biodiversität Schweiz. Sie fordert aber, dass der Alpenraum stärker beachtet wird. Sie erwartet zudem eine Langzeitvision und einen Aktionsplan, der auf die Alpen ausgerichtet ist und international angewendet werden kann. Für die Alpen-Initiative müssen auch der Klimawandel und das Nicht-Erreichen des Verlagerungsziels berücksichtigt werden, da sie den Artenreichtum der Alpen negativ beeinflussen.

Der Alpenraum ist ein ökologisch sensibles Gebiet. Er gilt als Hotspot und besonders reiches Reservoir der Biodiversität. Deshalb fordert die Alpen-Initiative, dass dem Alpenraum innerhalb der Biodiversitätsstrategie des Bundes, die sich bis zum 16. Dezember in der Vernehmlassung befindet, eine besondere Stellung eingeräumt wird. In der gegenwärtigen Fassung geniesst der Alpenraum nicht genügend Aufmerksamkeit. Es ist zentral, dass bei der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie für den Schutz der Alpen und des Artenreichtums ein spezieller Aktionsplan entwickelt wird. Dieser Plan soll berücksichtigen, dass der Alpenraum grenzüberschreitend geschützt werden muss. Der Berglandwirtschaft muss dabei eine besondere Bedeutung zugemessen werden, da sie eine Schlüsselfunktion beim Erhalt der Biodiversität hat.

Die Alpen-Initiative ist erstaunt, dass die Strategie nur bis 2020 Ziele formuliert. Sie fordert, dass auch eine Langzeitvision bis 2050 oder 2100 ausgearbeitet wird. Dabei müssen auch andere Aspekte stärker berücksichtigt werden, die direkt oder indirekt Fauna und Flora der Alpen beeinflussen wie Klimawandel, Luftverschmutzung, Lärm oder Lichtverschmutzung. Ebenso ist zu klären, wie sich unser Konsumverhalten auf die Biodiversität auswirkt, bezogen auf die lokale Produktion und unsinnige Transporte von Gütern. Für die Alpen-Initiative ist zudem zentral, dass die Verkehrspolitik, insbesondere die in der Verfassung verankerte Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene, Teil der Strategie wird, um die Biodiversität in den Alpen zu bewahren.

Überdies möchte die Alpen-Initiative, dass in der Strategie die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen beachtet wird. Sie erinnert auch daran, dass die Produktion von Biotreibstoffen problematisch ist und die Biodiversität unwiederbringlich schädigen kann.

Lesen Sie die Stellungnahme der Alpen-Initiative (auf Französisch).

Mediemitteilung des Bundes zur Vernehmlassung

Kontakt
Elena Strozzi, Alpen-Initiative, 079 555 33 79