11. August 2001

Die Alpen-Initiative wehrt sich dagegen, dass die Alpen dem Verkehr geopfert werden. Mit Höhenfeuern auf der Hochalp ob Urnäsch und auf der Alpe Fieud am Gotthard setzt die Alpen-Initiative ein flammendes Zeichen des Widerstands gegen den Verkehrswahnsinn.

Die sommerlichen Staus auf den Alpentransitstrassen erhitzen die Gemüter der Ferienreisenden und Camioneure gleichermassen. Grund genug für verschiedene politische Parteien mit kurzsichtigen Argumenten auf WählerInnenfang zu gehen. Mit Ausbauten des Nationalstrassennetzes wird Abhilfe versprochen. Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell die Mogelpackung: Eine zweite Tunnelröhre am Gotthard und der Ausbau der Zufahrtsrampe durchs Urner Reusstal bedeutet für die AnwohnerInnen eine weitere Verschlechterung ihrer Lebensqualität. Die ohnehin stark belasteten Transittäler würden damit ein für allemal total zubetoniert. Aber auch für die StrassenbenutzerInnen würde kein Vorteil daraus resultieren: Die Engpässe werden nur verschoben und damit auch die Staus. Dann stecken in ein paar Jahren die Autos und Camions eben in den Agglomerationen fest. Das Alpenfeuer ist ein Zeichen des Widerstands und eine Anregung zum Nachdenken. Die Alpen-Initiative betreibt keine kurzfristige Kosmetik. Ursachenbezogene Strategien zur Vermeidung und Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene müssen gemeinsam mit vollem Einsatz umgesetzt werden. Wer jetzt den vom Volk beschlossenen Weg verlässt und zum Ausbau der Strasseninfrastruktur überschwenkt, macht die Vorbildfunktion der schweizerischen Verkehrspolitik für Europa unglaubwürdig. Die alten EidgenossInnen bedienten sich der Höhenfeuer als Warnsysteme. Vor zehn Jahren wurde die Idee einer Lichterkette wiederaufgenommen: Auf Anhieb brannten Hunderte von Feuern als Zeichen des Widerstandes. Jahr für Jahr wiederholen ÄlplerInnen, Berggebiets-Vereinigungen und Umweltbewegungen diese alpenübergreifende Aktion. Die Höhenfeuern setzen ein eindrückliches Zeichen für die Erhaltung des natürlichen und kulturellen Erbes des Alpenraumes sowie gegen die Zerstörung des Ökosystems Alpen.