14. August 2010

Beim Ritomsee TI haben die Alpen-Initiative und die Umweltorganisation Leventina vivibile am Samstag ihr traditionelles Alpenfeuer entzündet. Es warnt vor der Zerstörung des Berggebiets und dessen Pflanzenvielfalt. Das Feuer hat auch ein Zeichen gesetzt für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene.

Im ganzen Alpenbogen brannten am Samstagabend die traditionellen Höhenfeuer – sofern sie nicht der Regen verhinderte. An dieser internationalen Mahnaktion haben in der Schweiz unter anderem die Alpen-Initiative und die Tessiner Umweltorganisation Leventina vivibile mitgemacht. Zusammen warnten sie vor der Zerstörung der Alpen und im Jahr der Biodiversität speziell auch der Pflanzenvielfalt durch den Transitverkehr. Dabei sprachen sie sich klar gegen einen zweiten Strassentunnel am Gotthard aus.

Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative, betonte am Ritomsee, dass Bundesrat und Parlament nach wie vor eine effiziente Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene verhinderten: „Und jetzt verlangt die Strassenlobby sogar einen zweiten Strassentunnel am Gotthard. Dass er nur der Sicherheit dienen und nicht auch mehr Verkehr durchschleusen soll, kann niemand ernsthaft glauben, dieser Vorschlag ist lachhaft.“ Die Logik einer zweiten Röhre bringe mehr Verkehr und führe zu viel grösseren Staus an anderen Orten, zum Beispiel im Südtessin, bei Luzern, in Basel.

Für Leventina vivibile ist das Feuer ein Zeichen dafür, dass die Region südlich des Gotthards ein kostbares Gut ist, das vor den schädlichen Auswirkungen des Schwerverkehrs geschützt werden muss. Sergio Mariotta, Forstingenieur und Sekretär von Leventina vivibile, sprach sich ebenfalls deutlich gegen eine zweite Strassenröhre am Gotthard aus.

Raffaele Peduzzi, Professor für Mikrobiologie und Präsident der Stiftung des Zentrums für Alpenbiologie auf der Alp Piora beim Ritomsees, sagte: „Im Alpenbogen gibt es immer noch hochwertige Naturlandschaften, in denen ein viel versprechender wissenschaftlicher Tourismus möglich ist sowie ein Naturtourismus, der das Umweltbewusstsein von Kindern und Erwachsenen fördert.“

Für Rückfragen:
Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative und Nationalrat, 079 249 29 42