11. Februar 2010

Die Sanierung des Autobahntunnels durch den Gotthard steht in 10 Jahren an. Dannzumal werden vier Tunnels durch den Berg führen. Es braucht keine 5. Röhre, um den alpenquerenden Verkehr während der Sanierung abzuwickeln. Dies belegt ein Konzept, das die Alpen-Initiative zusammen mit Fachleuten ausgearbeitet hat.

Die Grundidee hinter dem Konzept:

Im bestehenden Bahntunnel zwischen Airolo und Göschenen wird eine rollende Landstrasse für Personenautos eingerichtet – ein Autoverlad, wie er am Lötschberg besteht und wie er bis 1980 auch am Gotthard bestanden hat. Die Autozüge sollen im 12-Minuten-Takt verkehren.
Im neuen NEAT-Basistunnel zwischen Erstfeld und Biasca wird ein Verlad für Lastwagen eingerichtet. Diese Züge sollen alle 20 Minuten verkehren.
Die Kapazitäten reichen aus, falls – wie vom Parlament gesetzlich fixiert – der Lastwagenverkehr bis 2019/2020 auf die Hälfte reduziert wird. Zählungen des ASTRA zeigen zudem, dass fast 50 Prozent der Fahrzeuge am Gotthard ausländische Kontrollschilder haben. Ein Teil davon dürfte während der Sanierung den Gotthard meiden. Die Preise für den Verlad könnte die Politik auf 20 Franken pro Auto (wie am Lötschberg) und auf 150 Franken pro Lastwagen (wie am Brenner-Pass) festlegen.

Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, wies auf die heikle Phase hin, in der sich die Verlagerungspolitik befindet. Selbst der Bundesrat sage heute, dass nur eine Alpentransitbörse zum Ziel führe. Für Nationalrat Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative, ist klar, dass das Tessin während der Sanierung nicht von der übrigen Schweiz isoliert werden darf. Gleichzeitig kann es touristisch aufgewertet und gefördert werden. Fabio Pedrina ist überzeugt davon, dass dies mit dem vorgestellten Verladekonzept, kombiniert mit dem neuen Basistunnel und den verkürzten Reisezeiten, gelingen kann.

Kontakt:
→ Hugo Wandeler, dipl. Arch. ETH/SIA, Planer FSU, Zürich, 044 318 78 24
→ Hugo Fessler, dipl. Ing. ETH/SVI, Luzern, 079 641 04 71
→ Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42