Unsinn: In der Ostschweiz kreuzen sich die Kehrichttransporte. Die Alpen-Initiative fordert, dass die Abfalltransporte koordiniert werden. Der Kehrichtverbrennungsanlage Trimmis GR hat sie am 14. November den Roten Teufelsstein für besonders unsinnige Transporte überreicht.
„Wir fordern eine Koordination der Kapazitäten der Verbrennungsanlagen“, hält Georges Darbellay, Koordinator der Romandie, anlässlich der Pressekonferenz der Alpen-Initiative zu unsinnigen Abfalltransporten in Bern fest. Aktivistinnen und Aktivisten der Alpen-Initiative überreichten parallel zur Pressekonferenz den Roten Teufelsstein den Verantwortlichen der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Trimmis. Zum vierten Mal übergab die Alpen-Initiative die wenig begehrte Trophäe für besonders unsinnige Transporte.
Verfehlte Abfallplanung – Fall Graubünden
Seit dem 26. September fahren zwei bis drei Lastwagen pro Werktag aus der Nähe von Stuttgart und anderswo in Süddeutschland mit Abfall nach Trimmis im Kanton Graubünden. Jährlich werden auf der Strasse auf diesem Weg 10`000 Tonnen Kehricht importiert. Angeblich aus „wirtschaftlichen Gründen“ – aber ohne die Umweltkosten einzurechnen: Die Zunahme des Verkehrs bedeutet mehr Lärm und mehr Abgase.
Umgekehrt schickt der Kanton Graubünden über 20`000 Tonnen Siedlungsabfälle vom Kanton Graubünden an Trimmis vorbei in die Verbrennungsanlage in Niederurnen GL. Dieser Abfall „reist“ auf verschiedene Wegen ins Glarnerland: 10`000 Tonnen nehmen den Zug aus dem Oberengadin und anschliessend den Lastwagen, und 9`000 Tonnen nehmen entweder den LKW oder den Zug vom Bündner Oberland bis in den Kanton Glarus. Weiterer „Güsel“ aus dem Kanton Graubünden wird nach Zürich verfrachtet: Etwa 500 Tonnen werden vom Münstertal nach Hinwil mit Lastern transportiert.
Verfehlte Abfallplanung auf allen Ebenen
Die Alpen-Initiative fordert eine gesamtschweizerische Abfallpolitik und Koordination zur Nutzung der Verbrennungskapazitäten. Folgende Akteure sind aufgefordert, etwas gegen die Unsinntransporte im Abfallwesen zu unternehmen: Der Bund, die Kantone und auch weitere KVAs. Symbolisch und stellvertretend geht der Rote Teufelsstein an die KVA Trimmis. Zusätzlich geht der «Rote Teufelsstein» an folgende Mitverantwortliche:
Abfallverband Oberengadin, Abfallverband Surselva, KVA Niederurnen,
Zürcher Abfallverbrennungsverbund, Abfallbewirtschaftungs-Verband
Mittelbünden, Amt für Natur und Umwelt Graubünden und Buwal.