24. November 2012

Die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) fordern den Verzicht auf eine zweite Strassenröhre am Gotthard. Die Lage in den Alpentälern und in den Tessiner Regionen Mendrisiotto und im Sottoceneri sei wegen der starke Luftverschmutzung schon heute äusserst besorgniserregend, argumentieren sie. Im Tessin werden die Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung an rund 200 Tagen pro Jahr überschritten.

Die Ärztinnen und Ärzten für Umweltschutz befassen sich seit 25 Jahren mit den schädlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung. Der Zusammenhang von Luftverschmutzung und Gesundheitsschäden entlang der Verkehrsachsen ist seit langem bekannt. Dies betrifft vor allem Erkrankungen der Atemwege, Herzkrankheiten und Krebsleiden. Laut den Ärztinnen und Ärzten verursacht die Luftverschmutzung jährlich Kosten von über 5 Milliarden Franken. Auch das müsse bei der Kosten-Nutzen-Analyse einer zweiten Gotthardröhre berücksichtigt werden. In einer Resolution hat die Vereinigung ihre Gedanken und Argumente zusammenfasst. Die Alpen-Initiative begrüsst die klare Stellungnahme zugunsten der Gesundheit der Bevölkerung insbesondere entlang der Transitachsen.

Bereits im Juni 2012 hatten vier prominente Tessiner Ärzte vor einer zweiten Gotthardröhre gewarnt.

Kontakt
→ Dr. med Peter Kälin, Präsident AefU, 079 636 51 15