Am Sonntag 19. August hat in drei Gemeinden des Tals von Chamonix eine öffentliche Abstimmung über die Rückkehr der Lastwagen an den Mont-Blanc-Tunnel stattgefunden. 97,23 % der WählerInnen haben sich gegen eine Wiedereröffnung des Tunnels für Lkw ausgesprochen – deutlicher hätte das Ergebnis nicht ausfallen können.
Ein Erfolg ist auch die Wahlbeteiligung, welche in den drei Gemeinden Chamonix, Les Houches und Servoz mit 52,2 % über der durchschnittlichen Beteiligung bei Gemeinderatswahlen lag. Und das obwohl die Volksabstimmung vergangenen Donnerstag gerichtlich verboten wurde, nachdem der Präfekt der Hochsavoien Pierre Breuil Widerspruch eingelegt hatte. Das Ergebnis hat somit keine rechtlich bindende Wirkung. Im Vergleich dazu lag die Wahlbeteiligung bei der Abstimmung um die Schweizer Alpen-Initiative vor genau 7 ½ Jahren, am 20. Februar 1994 im Kanton Uri bei 60 %, im Tessin bei 38%. In Uri stimmten 88 % für die Alpen-Initiative, im Tessin 64%. Die Bevölkerung des Tals von Chamonix hat klar gegen die gängige Verkehrspolitik in Frankreich und Europa gestimmt. Mit ihrem Votum drückt die Bevölkerung ihren Unmut gegen die Belastungen des Strassengütertransports am Mont-Blanc aus und solidarisiert sich mit den Transittälern im gesamten Alpenbogen. Georges Unia, Präsident der lokalen Umweltschutzorganisation Association pour le Respet du Site du Mont-Blanc ARSMB: „Diese Abstimmung ist ein Symbol für weniger Lkw am Mont-Blanc und im gesamten Alpenraum“.