8. Januar 2007

Die Alpen-Initiative wurde heute für die innovative Idee der Alpentransitbörse mit dem Prix Watt d’Or des Bundesamtes für Energie (BFE) ausgezeichnet. Die Alpen-Initiative fordert den Bundesrat auf, dieses marktwirtschaftliche Instrument zur Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs auf die Schiene zügig umzusetzen.

Der Verein Alpen-Initiative hat die Idee der Alpentransitbörse erstmals Ende 2001 skizziert und danach weiterentwickelt und im In- und Ausland propagiert. Bundesrat Leuenberger hat den Vorschlag aufgenommen und die Machbarkeit klären lassen. Aus den drei untersuchten Modellen wird zur Zeit das von der Alpen-Initiative bevorzugte Modell „Cap-and-trade“ zu einem praxistauglichen System weiterentwickelt. Dabei werden auch die rechtlichen Aspekte geklärt. Die Verkehrsminister der Alpenländer und der EU haben auf Antrag von Bundesrat Leuenberger ausserdem gemeinsame Abklärungen für die Anwendung der Alpentransitbörse auf dem gesamten Alpenbogen beschlossen.

Die Alpentransitbörse will die alpenquerenden LKW-Fahrten durch die Ausgabe von Transitrechten begrenzen und über eine internetgestützte Börse handeln. Wie bei andern beschränkten Gütern soll die Nachfrage den Preis bestimmen. Damit können Staus vermieden werden, die ökologisch sensible Alpenregion und die Bevölkerung an den Transitachsen werden geschützt und die Eisenbahn wird zu einem ebenbürtigen Konkurrenten der Strasse. Die Studie des Bundes hat bestätigt, dass „die Alpentransitbörse ein realisierbares, effizientes und effektives Instrument der Verkehrspolitik ist“, mit dem die vom Volk verlangte Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs auf die Schiene kostengünstig realisiert werden kann. Die Alpentransitbörse spart in der Schweiz pro Jahr mindestens 50 Millionen Liter Diesel und trägt damit auch zur Verringerung der Klimagas-Produktion bei.

In der Vernehmlassung zum Güterverkehrsverlagerungsgesetz (GVVG) fand die Alpentransitbörse nicht nur bei den Umweltorganisationen und Verkehrsgewerkschaften, sondern auch bei den Kantonen, der Wirtschaft und den Unternehmungen des öffentlichen Verkehrs breite Unterstützung. Sie ist technisch innerhalb von eineinhalb Jahren realisierbar. Die Alpen-Initiative fordert den Bundesrat auf, die Einführung auf dem Verordnungsweg zügig zu beschliessen.

Mehr Infos: http://www.alpentransitboerse.ch

Sondernummer Energeia – Newsletter des Bundesamts für Energie BFE (1,4 MB)

Für Rückfragen:

Nationalrat Fabio Pedrina, Präsident, 079 – 249 29 42
Alf Arnold, Geschäftsführer, 079 – 711 57 13