Die Alpen-Initiative hat am Samstag in Mürren im Berner Oberland ihren traditionellen Protestanlass gegen die Zerstörung der Alpen durchgeführt: Die Alpenschutzorganisation setzt nach dem weltweit wärmsten Juli seit Messbeginn ein starkes Zeichen gegen die Ursachen des Klimawandels. Regula Rytz, Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative, forderte eine Verkehrspolitik im Zeichen des Klimas, welche auch den Güterverkehr auf der Strasse in die Verantwortung nimmt, die Massnahmen zur Verlagerung der Güter auf die Schiene intensiviert und unnötige Transporte vermeidet. Am zweiten Wochenende im August werden jeweils im gesamten Alpenbogen solidarische Alpenfeuer angezündet.
«Ich will nicht einfach zusehen, wie unsere Gletscher schmelzen und die Felsen bröckeln. Ich will es ändern – so wie Ihr», sagte Regula Rytz, Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative zu den zahlreich versammelten Alpenschützerinnen und Alpenschützern in Mürren. Der Verkehr ist mit rund 40% des CO2-Austosses in der Schweiz einer der grössten Treiber des Klimawandels und muss unbedingt in die Pflicht genommen werden. «Es gibt keine Klimawende ohne Verkehrswende.» sagte Regula Rytz. Die Alpen-Initiative fordert darum, dass die Verlagerung des Güterverkehrs auf die klimafreundliche Schiene weiter vorangetrieben und der CO2-Ausstoss auch beim Strassengütertransport massiv reduziert wird. So sollen etwa endlich auch für Lastwagen CO2-Reduktionsziele gelten und die LSVA mit einem CO2-Element ergänzt werden.
Die Alpen-Initiative entzündete am Samstag, 10. August 2019, das traditionelle Feuer in den Alpen in Mürren im Berner Oberland. Das Feuer reiht sich ein in eine Kette von solidarischen Höhenfeuern, die Aktivistinnen und Aktivisten aus verschiedenen Alpenregionen seit 1988 alljährlich am zweiten Augustwochenende im ganzen Alpenbogen entzünden.
Beim diesjährigen Alpenfeuer standen der Schutz der Alpen vor dem Klimawandel und die Klimaauswirkungen des Güterverkehrs im Zentrum. Die Redebeiträge zeigten auf, dass die Alpen als ein äusserst sensibles Ökosystem besonders unter der Klimaerwärmung leiden: Die Temperaturen steigen hier doppelt so schnell an wie im globalen Durchschnitt und haben das 2-Grad-Ziel bereits überschritten. Für die Bevölkerung in den Alpen ist der Klimawandel durch die direkten Auswirkungen auf die Lebens- und Wirtschaftsweise und das erhöhte Risiko von Naturkatastrophen schon heute stark spürbar.
Die Verlagerung der Güter auf die elektrisch betriebene Schiene ist für das Klima die beste Art, um Güter zu transportieren. Darum muss die erfolgreiche Verlagerungspolitik intensiviert werden. Für die Feinverteilung werden jedoch Lastwagen und Lieferwagen unersetzlich sein. Vor diesem Hintergrund hält Django Betschart, Leiter Alpenschutzpolitik der Alpen-Initiative fest: «Es ist entscheidend, dass der Strassengüterverkehr, d.h. Last- und Lieferwagen, schnellstmöglich klimaneutral werden». Die Technologien für alternative Antriebe, wie Elektro- und Wasserstoff-Lastwagen, sind vorhanden. Jetzt gilt es, die Verkehrspolitik der Schweiz so auszurichten, dass für Transportunternehmen klare Anreize zum Umstieg auf klimaneutrale Antriebe geschaffen werden.
Kontakt:
- → Regula Rytz, Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative, +41 79 353 86 38
- → Django Betschart, Leiter Alpenschutzpolitik Alpen-Initiative, +41 76 451 99 77