16. Februar 2012

Der Vorschlag des Lastwagenverbandes ASTAG, das Verlagerungsziel von 650‘000 alpenquerenden Lastwagen nach oben aufzuweichen, ist inakzeptabel. Die ASTAG gibt zwar vor, etwas für die Verlagerung der Güter auf die Schiene zu tun, doch eigentlich will sie den Alpenschutz aushebeln.

„Es ist blanker Hohn, wenn die ASTAG eine Verlagerungsstrategie vorstellt. Sie und ihre politischen Handlanger tun seit Jahren nichts anderes, als eine effiziente Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene zu verhindern“, sagt Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative. Verfassung und Gesetz geben unmissverständlich vor: Zwei Jahre nach Eröffnung des Gotthard-Basistunnels dürfen jährlich nur noch 650‘000 Lastwagen die Schweiz durchqueren. „Die Verlagerungspolitik ist nicht gescheitert, es hat bislang nur am politischen Willen gefehlt, sie konsequent umzusetzen. Wir haben die Zeit und die Pflicht, das Ziel bis 2018 zu erreichen“, sagt Pedrina. Die Zahl von 650‘000 wurde direkt aus dem Verfassungsgrundsatz abgeleitet und ist keine willkürlich festgelegte Zahl!

In der Vergangenheit hat die ASTAG sämtliche Instrumente bekämpft, die eine Verlagerung der Güter auf die Schiene fördern, sei es die LSVA, seien es zügige Verhandlungen über eine Alpentransitbörse usw. Ihr jetziger Vorschlag, das Verlagerungsziel von 650‘000 alpenquerenden Lastwagen auf eine Million nach oben aufzuweichen, ist inakzeptabel. Diese Strategie ist Teil einer Salamitaktik, das Verlagerungsziel definitiv zu sabotieren. Das widerspricht dem Volkswillen und der Verfassung. Mehr Lastwagen untergraben zudem die Wirtschaftlichkeit der Neat und machen die Strassen noch unsicherer. „Die ASTAG sollte ehrlicherweise eine Volksinitiative zur Abschaffung der LSVA und zur Streichung des Alpenschutzartikels lancieren statt über Umwege die eigenen Pfründe zu verteidigen und den Volkswillen zu torpedieren“, sagt Fabio Pedrina.

Bezeichnend ist, dass die ASTAG nichts von einer Alpentransitbörse wissen will. Der Grund ist einfach: Die Alpentransitbörse ist das effizienteste und kostengünstigste Instrument, um die Güter auf die Bahn zu bringen und das Verlagerungsziel zu erreichen. Das belegen bundeseigene Studien. „Der von der ASTAG präsentierte Vorschlag will den Pudel waschen, ohne ihn nass zu machen“, sagt Alf Arnold, Geschäftsführer der Alpen-Initiative: „Zusammengefasst: Die Vorschläge der ASTAG sind eine Nicht-Verlagerungsstrategie!“

Kontakt
Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative, 079 249 29 42
Alf Arnold, Geschäftsführer der Alpen-Initiative, 079 711 57 13