15. Januar 2018

Die Alpen-Initiative fordert die Fertigstellung des Lötschberg-Basistunnels, die langfristige Sicherung der Trassen für den Güterverkehr sowie generell eine bessere Berücksichtigung des Güterverkehrs beim Bahnausbauprojekt STEP 2030/2035. Dies teilte die Umweltorganisation dem Bundesrat mit.

In der Vorlage «Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2030/35», die der Bundesrat bis Mitte Januar 2018 in die Vernehmlassung geschickt hat, werden die Bedürfnisse des Transitgüterverkehrs zu wenig berücksichtigt. «Von den beiden vorgeschlagenen Optionen bevorzugt die Alpen-Initiative die Ausbauvariante 2035. Dies allerdings unter dem klaren Vorbehalt, dass der Lötschberg-Basistunnel fertig ausgebaut, respektive das entsprechende Projekt in die Vorlage aufgenommen wird», sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative: «Wir sehen keinen Mehrwert von STEP 2035 gegenüber der Variante 2030, sollte der Lötschberg nicht aufgenommen werden.» Im Lötschberg ist bisher nur eine Röhre vollständig ausgebaut, die westliche Röhre ist nur zu einem knappen Drittel befahrbar. Der Vollausbau schafft mehr Kapazitäten für den Güterverkehr.

Die Alpen-Initiative kritisiert zudem, dass der Fokus des Ausbauschritts 2030/35 zu stark auf den Ausbau des Personenverkehrs ausgerichtet ist. «Der Güterverkehr wird weiterhin vom Personenverkehr vom Netz verdrängt. Ein Grossteil der vorgeschlagenen Güterverkehrsprojekte ist letztlich nur notwendig, um die weitere Verdichtung des Personenverkehrs zu ermöglichen», sagt Manuel Herrmann, Leiter Alpenschutzpolitik der Alpen-Initiative. Jene Projekte, welche im Mittelland und im Tessin zu einer Entflechtung des Personen- und des nationalen und internationalen Güterverkehrs führen, sind zu bevorzugen. Gleichzeitig sind die bereits bestehenden Trassen für den Güterverkehr auf der Nord-Süd-Achse langfristig zu sichern.

Die weitere Förderung des Güterverkehrs auf der Schiene ist auch klimapolitisch eine Notwendigkeit. Wenn die Schweiz ihre CO2-Emissionen bis 2030 um 50 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 senken will, so muss die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene klima- und verkehrspolitisch höchste Priorität geniessen. «Anstatt durch einen Ausbau der Infrastruktur für den Personenverkehr ein weiteres Mobilitätswachstum zu generieren, muss STEP 2030/35 daher die Kapazitäten schaffen, um einen möglichst klima- und umweltfreundlichen Gütertransport durch die Alpen zu ermöglichen», sagt Jon Pult.

Kontakt

  • Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, 076 508 16 33
  • Manuel Herrmann, Leiter Alpenschutzpolitik, 078 765 61 16