Die Alpen-Initiative solidarisiert sich mit der österreichischen Bürgerbewegung „Transitforum Austria-Tirol“, welche gegen die Flut der durchfahrenden Lastwagen protestiert.
Aufstand gegen den Transitverkehr in Österreich: Morgen Freitag, den 28. September 2012, wird die Inntalautobahn im Tirol von 11 bis 23 Uhr vollständig gesperrt. Die Bürgerbewegung „Transitforum Austria-Tirol“ ruft zu einer Versammlung direkt auf der Autobahn auf, um gegen die Flut der durchfahrenden Lastwagen zu protestieren. „Wir haben nichts zu verschenken – nicht die Gesundheit, nicht die Arbeitsplätze, nicht die Bauern, nicht die Existenzgrundlagen von Jung und Alt“, argumentiert das Transitforum. Die Kundgebung ist von den österreichischen Behörden bewilligt worden. Die Inntalautobahn ist die wichtigste Zubringerstrasse zum Brenner-Pass. Dieser Pass ist vor dem Gotthard der wichtigste Alpenübergang für Transitlastwagen.
Die Alpen-Initiative solidarisiert sich mit der österreichischen Bürgerbewegung. Seit Jahren fahren auch zu viele Lastwagen durch die Schweizer Alpen. Laut Gesetz dürften es dieses Jahr nur noch 1 Million Lastwagen sein. Doch diese Zahl wird bis Ende Jahr weit überschritten. Mit einer Alpentransitbörse, die für alle Länder im Alpenraum gilt, könnte man die Zahl der Lastwagen mit einem marktwirtschaftlichen Instrument beschränken und die Güter auf die Bahn lenken. Die Schweiz, die 2016 am Gotthard den längsten Tunnel der Welt in Betrieb nehmen wird und 20 Milliarden in eine moderne Flachbahn durch die Alpen investiert, hat die besten Voraussetzungen für diese Verlagerung der Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene. „Jetzt gilt es, diese riesigen neuen Kapazitäten auf der Schiene mithilfe einer Alpentransitbörse tatsächlich zu nutzen“, sagt Alf Arnold.
Der Unmut wächst nicht nur in den vom Transit geplagten Bergregionen Österreichs, die morgen die grosse Blockade der Autobahn erleben werden. Die Alpenregionen, die sich im Projekt iMonitraf zusammengeschlossen haben, fordern ebenfalls eine Alpentransitbörse oder ein ähnliches Instrument. „Dass der Lastwagentransitverkehr aber erst 2025 oder 2030 eingeschränkt werden soll, wie es den Verkehrsministern in den Hauptstädten der Länder vorschwebt, ist nicht akzeptabel“, sagt Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative. Die Partner des iMonitraf-Projekts sind die Zentralschweizer Kantone, das Tessin, das Tirol (A), die Region Rhône-Alpes (F) sowie die italienischen Regionen und Provinzen Aostatal, Bozen Südtirol, Friaul Venezien und das Piemont.
Kontakt:
→ Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42