10. Juni 2020

In der heutigen Debatte zum CO₂-Gesetz hat der Nationalrat CO₂-Neuwagen-Ziele für Lastwagen beschlossen. Die durchschnittlichen CO₂-Emissionen von schweren Fahrzeugen, die erstmals in Verkehr gesetzt werden, sollen ab 2025 um 15 Prozent tiefer sein als heute, ab 2030 dann um 30 Prozent. Damit wird die langjährige Forderung der Alpen-Initiative erfüllt, dass endlich auch für Lastwagen CO₂-Reduktionsziele eingeführt werden. Das Instrument wurde bereits bei Personen- und Lieferwagen erfolgreich implementiert.

«Mit diesem Entscheid im Rahmen der Revision des CO₂-Gesetzes setzt der Nationalrat, dem Ständerat folgend, endlich auch beim Strassen-Güterverkehr klimapolitisch an», sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative. «Dieser wurde bisher systematisch von Massnahmen zur Senkung der CO₂-Emissionen ausgeklammert». Studien zeigen, dass der CO₂-Ausstoss eines Lastwagens heute praktisch gleich hoch ist wie im Jahr 1990. Der Grund: Bis heute gibt es keine CO₂-Grenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge. «Die Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxid des Strassen-Güterverkehrs sind kontinuierlich verschärft worden. Entsprechend sind die Emissionen dieser Luftschadstoffe im Vergleich zum Jahr 1990 um mehr als 80% zurückgegangen», ergänzt Pult. Derselbe Ansatz soll nun auch bei den CO₂-Emissionen angewendet werden und über die nächsten Jahre für klare Emissionsreduktionen sorgen. Denn wenn die Schweiz bis spätestens 2050 klimaneutral sein will, muss auch der Strassen-Güterverkehr schleunigst dekarbonisiert werden. Die Technologien dafür sind vorhanden.

Die vom Nationalrat und Ständerat beschlossenen CO₂-Reduktionsziele für neue Lastwagen sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Reduktionsziele orientieren sich an den von der EU beschlossenen Massnahmen. Allerdings bleibt noch viel zu tun. Die Alpen-Initiative fordert, dass bei der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) möglichst bald auch der CO₂-Ausstoss des jeweiligen Fahrzeugs berücksichtigt wird. So werden die Umwelt- und Klimaschäden fair und verursachergerecht abgegolten. Ganz nach dem Motto: Wer mehr CO₂ emittiert, zahlt mehr. Zusätzlich wird so die vom Stimmvolk gewollte Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene gefördert. Denn die klimafreundlichste Lösung im Güterverkehr ist und bleibt die elektrisch betriebene und erneuerbar gespiesene Güterbahn.

Beachten Sie dazu auch die Klimakampagne der Alpeninitiative «Klimaschutz heisst auch Alpenschutz»: Die Klimaerwärmung hat dramatische Folgen – auch für die Schweiz, Die Alpen, unser einzigartiger und empfindlicher Lebensraum, brauchen jetzt eine mutige und wirksame Klimapolitik!
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