In der heutigen Debatte zum CO₂-Gesetz hat der Ständerat CO₂-Neuwagen-Ziele für Lastwagen beschlossen. Die durchschnittlichen CO₂-Emissionen von schweren Fahrzeugen, die erstmals in Verkehr gesetzt werden, sollen ab 2025 um 15 Prozent tiefer sein als heute, ab 2030 dann um 30 Prozent. Diese Ziele orientieren sich an den von der EU beschlossenen Zielen. Die Alpen-Initiative begrüsst, dass endlich auch für Lastwagen CO₂-Reduktionsziele eingeführt werden sollen. Das Instrument wurde bereits bei Pkw und Lieferwagen erfolgreich implementiert.
«Mit diesem Entscheid im Rahmen der Revision des CO₂-Gesetzes setzt der Ständerat endlich auch beim Strassengüterschwerverkehr klimapolitisch an», sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative. «Dieser wurde bisher systematisch von Massnahmen zur Senkung der CO₂-Emissionen ausgeklammert». Studien zeigen, dass der CO₂-Ausstoss eines Lastwagens heute praktisch gleich hoch ist wie im Jahr 1990. Der Grund: Bis heute gibt es keine CO₂-Grenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge. «Die Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxid des Strassengüterverkehrs sind kontinuierlich verschärft worden. Entsprechend sind die Emissionen dieser Luftschadstoffe im Vergleich zum Jahr 1990 um mehr als 80% zurückgegangen», ergänzt Pult. Derselbe Ansatz soll nun auch bei den CO₂-Emissionen angewendet werden und über die nächsten Jahre für klare Emissionsreduktionen sorgen. Denn wenn die Schweiz bis spätestens 2050 klimaneutral sein will, muss auch der Strassengüterverkehr schleunigst dekarbonisiert werden.
Die vom Ständerat beschlossenen CO₂-Reduktionsziele für neue Lkw sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Allerdings bleibt noch viel zu tun. Die Alpen-Initiative fordert, dass bei der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) möglichst bald auch der CO₂-Ausstoss des jeweiligen Fahrzeugs berücksichtigt wird. So werden die Umwelt- und Klimaschäden fair und verursachergerecht abgegolten. Ganz nach dem Motto: Wer weniger CO₂ emittiert, zahlt weniger. Zusätzlich wird so die vom Stimmvolk gewollte Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene gefördert. Denn die klimafreundlichste Alternative im Güterverkehr bleibt die elektrisch betriebene und erneuerbar gespiesene Güterbahn.
Kontakt:
- Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, 076 508 16 33
- Django Betschart, Leiter Alpenschutzpolitik, 076 451 99 77