15. Februar 2011

Die Alpen-Initiative schlägt vor, im Gotthard-Basistunnel dauerhaft eine Rollende Landstrasse für LKWs einzurichten. Gleichzeitig sollen im sanierten Strassentunnel nur noch Lastwagen im Lokalverkehr zugelassen werden. Dieses Konzept ermöglicht eine „Sanierung light“ sowie die gesetzeskonforme Verlagerung.

Am Gotthard verändert sich die Verkehrssituation komplett. Der Eisenbahn-Basistunnel wird 2016/2017 eröffnet, nach 2020 muss der Strassentunnel saniert werden. Eine Gesamtschau drängt sich auf. „Sie ermöglicht nicht nur die Sanierung des Gotthardtunnels ohne zweite Röhre, sondern sie reduziert auch dauerhaft den Schwerverkehr auf die gesetzlich erlaubte Menge“; sagt Fabio Pedrina, Nationalrat und Präsident der Alpen-Initiative.

Das Langfristkonzept der Alpen-Initiative sieht vor, dass im Basistunnel definitiv ein Lastwagen-Verlad eingerichtet wird. Dabei muss der Verlad, wie ihn der Bund für die Zeit der Sanierung des Strassentunnels plant, baulich nur wenig angepasst werden. Mit drei Verladezügen pro Stunde und Richtung können alle Lastwagen befördert werden, die gemäss Güterverkehrsverlagerungsgesetz ab 2018/2019 im alpenquerenden Verkehr noch zugelassen sind (am Gotthard rund 500‘000).

Dank dem Angebot auf der Schiene kann im Strassentunnel ein Verbot für Lastwagen erlassen werden. Das bringt Vorteile.

Der Tunnel wird sicherer, weil das Risiko von schweren Kollisionen und verheerenden Bränden markant gesenkt wird.
Die Sanierung kann rascher und kostengünstiger realisiert werden, da sie nicht auf Höhe und Brandlast von LKWs ausgerichtet werden muss.
Mit einer Alpentransitbörse kann der Schwerverkehr gezielt bewirtschaftet werden.
Die Dosierung der Lastwagen im Tunnel entfällt, dies schafft mehr Raum für Personenwagen.
Der Unterhalt der A2 zwischen Erstfeld und Biasca wird deutlich günstiger.

Während der Sanierung des Strassentunnels kann laut Bund ein Autoverlad im bestehenden Eisenbahntunnel Göschenen-Airolo den PW-Verkehr übernehmen. Die Alpen-Initiative kam zum gleichen Schluss. Sie plädiert aber im Sinne der Kantone Uri und Tessin dafür, die Sanierung auf mehrere Winterhalbjahre zu verteilen und den Tunnel im Sommerhalbjahr offen zu halten. Ein Auto-Verlad mit maximal sechs Zügen pro Stunde und Richtung genügt, um den PW-Verkehr im Winterhalbjahr staufrei aufzunehmen. Es braucht also keine zweite Röhre. „Mit einer zweiten Röhre würde nur die Verlagerung sabotiert, das aber will das Volk nicht“, sagt Fabio Pedrina.

Kontakt:
→ Paul Romann, dipl. Arch. ETH, Ing. SVI, Zürich, 044 245 46 02
→ Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42