9. Mai 2011

Die Bündner Regierung hat in ihrer Antwort auf einen Fraktionsauftrag der FDP bezüglich Sanierung des Gotthard-Strassentunnels geschrieben, sie unterstütze die Forderung der Kantone Uri und Tessin nach dem Bau einer 2. Röhre. Der Bundesrat hat im Dezember 2010 vorgeschlagen, während der Sanierung nicht eine 2. Röhre zu erstellen, sondern einen Auto- und einen Lastwagenverlad am Gotthard einzurichten. Dazu schreibt die Bündner Regierung: Falls der Bundesrat entscheide, keine 2. Röhre zu bauen, fordere Graubünden vor allem eine Kontingentierung der Lastwagenfahrten auf der San Bernardino-Route. Diese Forderung kann die Alpen-Initiative unterstützen. Ebenso hat sie Verständnis für die Sorge der Bündner, dass mehr Lastwagen die San Bernardino-Route wählen könnten. Doch eine 2. Röhre am Gotthard zur Überbrückung der Sanierungszeit ist die falsche Lösung. Eine 2. Röhre wird der EU bloss signalisieren, dass die Schweiz von der Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene abrückt. Deshalb ist es auch im Interesse des Kantons Graubünden, wenn die Schweiz konsequent auf die Verlagerung setzt und keine 2. Röhre am Gotthard baut. Die Alpenkantone schaden sich langfristig selber, wenn sie bloss wegen der Sanierung des Strassentunnels von der konsequenten Verlagerungspolitik abrücken.

Die Bündner Idee, eine Sanierungslösung zu wählen, welche die Benützung des Gotthard-Strassentunnels im Winter ermöglicht, läuft den Interessen Uris und des Tessins entgegen. Im Winter ist das Verkehrsaufkommen viel geringer, da ist ein Verlad auf die Schiene viel einfacher machbar. Deshalb soll die Sanierung in den verkehrsarmen Wintermonaten durchgeführt werden. In der Hauptreisezeit im Sommer aber sollen der Strassentunnel für Autos und Lastwagen offen sein.

Kontakt:
→ Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13