Die Alpen-initiative begrüsst die Eröffnung des Lastwagen-Kontrollzentrums in Rothenbrunnen an der A13 und beglückwünscht den Bund und den Kanton Graubünden zur Fertigstellung. Die Kontrolle des Schwerverkehrs ist ein wichtiges Instrument zur Verlagerung des Schwerverkehrs und zur Verbesserung der Sicherheit. Dazu muss die neue Anlage aber immer im Betrieb sein, wenn der Schwerverkehr rollt.
Die Nichteinhaltung geltender Vorschriften ist wesentlich mitschuldig an den heutigen Tiefpreisen des Strassentransportes, mit denen die korrekt operierende Eisenbahn nur schwer mithalten kann. Eine österreichische Studie (Max Herry im Auftrag der Arbeiterkammer) hat ermittelt, dass der Strassentransport bei Durchsetzung aller Vorschriften 50 Prozent teurer würde ( diese Zahl ist wegen der LSVA nicht direkt auf die Schweiz übertragbar).
Unter den Verstössen gegen geltendes Strassenverkehrsrecht leiden auch die Fahrerinnen und Fahrer selber, denen oft viel zu lange Arbeits- und Lenkzeiten aufgezwungen werden. Übersetzte Geschwindigkeiten, nicht eingehaltene Gefahrgutvorschriften, Alkohol und Drogen am Steuer oder verlotterte Fahrzeuge gefährden zudem die Sicherheit auch der anderen Verkehrsteilnehmer sowie der Anwohnerinnen und Anwohner.
Die Alpen-Initiative ist befremdet über die Absicht des Bundes, das Kontrollzentrum nur einschichtig zu betreiben. Sie fordert Bund und Kanton auf, die neue Anlage während der ganzen Verkehrszeit des Schwerverkehrs (05.00 bis 22.00 Uhr) im Betrieb zu halten. Nur so kann die teure Investition ihre Wirkung auf Sicherheit und Verlagerung des Schwerverkehrs voll entfalten.