Mit einer bescheidenen Aktion starteten am Freitag die SBB und das Bundesamt für Verkehr BAV den Güterverkehr durch den Gotthard-Basistunnel. «Es zählt nicht die Infrastruktur, sondern nur das, was wir daraus machen», sagte Andreas Meyer, CEO der SBB AG, in Flüelen UR. Ja, genau darauf kommt es an.
Die Alpen-Initiative wird die SBB beim Wort nehmen! «Es gibt nun keine Ausreden mehr, die alpenquerenden Güter nicht auf die Schiene zu verlagern. Die Bahn hat vom Schweizer Volk mit dem Gotthard-Basistunnel ein Geschenk erhalten, jetzt muss sie es nutzen und die Güter auf die Schiene bringen», sagt Lucia Lauener, Geschäftsführerin der Alpen-Initiative.
Der erste kommerzielle Zug kam aus dem Zürcher Unterland und transportierte Kies in den Kanton Tessin. Das Material wird beim Bau des Ceneri-Basistunnel gebraucht. «Der Tunnel ist gemacht für den Güterverkehr», sagte Andreas Meyer. Heute verkehren 180 Züge pro Tag auf der Nord-Süd-Achse, Ende 2020 werden es 260 längere und schwerere Güterzüge sein. Das entspricht einem Plus von 44 Prozent, so BAV und SBB.
Die Alpen-Initiative wird auch das BAV beim Wort nehmen. Direktor Peter Füglistaler erklärte bei der ersten Fahrt eines kommerziellen Güterzugs vor den Medien: «Die NEAT schafft die Voraussetzung, um den alpenquerenden Güterverkehr von der Strasse auf die Schiene zu verlagern.» Es darf nicht bei den Sonntagsreden bleiben, jetzt müssen die Verantwortlichen beim Bund und den Bahnen tun, was ihnen das Volk aufgetragen und für was es 24 Milliarden Franken gesprochen hat: die Verlagerung der alpenquerenden Güter auf die Schiene.
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Lucia Lauener-Zwyer, Geschäftsführerin, 076 582 83 63