29. Juli 2013

Für die Alpen-Initiative liegt es am fehlenden politischen Willen, dass die Transitgüter noch nicht wie von den Stimmberechtigen gewünscht von der Strasse auf die Schiene verlagert worden sind. Die Strategie der ASTAG, einfach mehr Strassen zu bauen, führt nicht zum Ziel und sabotiert den Volkswillen.

Für den alpenquerenden Güterverkehr liegt seit 1994 ein „Masterplan“ vor: die Gütertransporte von Grenze von Grenze erfolgen auf der Schiene. Das steht so in der Verfassung. „Auf den Strassen wäre viel mehr Platz, wenn der Bundesrat den Volksauftrag zur Verlagerung wirklich umgesetzt hätte“, sagt Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative. Auch auf der Ost-West-Achse, der Strassenhauptachse durch die Schweiz, wäre der Verkehr weniger dicht, wenn es einen echten Verlagerungsauftrag für die Fläche gäbe. Von solchen Strategien ist beim Nutzfahrzeugverband ASTAG nichts zu hören.

Die Kernbotschaft der ASTAG besteht darin, mehr Strassen zu fordern, dazu gehört auch die zweite Gotthardröhre. Dies soll laut ASTAG im Dienste der Wirtschaft und der Konsumenten sein. Bis heute aber hat das Schweizer Stimmvolk – bestehend aus Konsumierenden und Steuerzahlenden – immer für eine kohärente und umweltschonende Verkehrspoltik gestimmt, welche die Güter vornehmlich auf der Schiene befördert sehen will. So hat das Volk bespielsweise der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe für Lastwagen (LSVA) deutlich zugestimmt.

„Den Schweizerinnen und Schweizern ist es offenbar lieber, ein paar Rappen mehr für ein Joghurt zahlen zu müssen, dafür aber weniger Lastwagen auf der Strasse, mehr Sicherheit und eine bessere Atemluft zu haben“, sagt Fabio Pedrina. Gerade für Transitgüter, aber auch für Güter, die eine mittlere Strecke im Schweizer Flachland zurücklegen müssen, ist die Bahn das geeignetere Verkehrsmittel als die Strasse. Ein Abbau von Leistungen der Bahn in der Fläche hätte letztlich auch zur Folge, dass noch mehr Güter aus dem Ausland auf Lastwagen in die Schweiz gefahren würden. „Das kann nicht das Ziel einer zukunftsgerichteten Verkehrspolitik sein“, sagt Fabio Pedrina.

Es fehlt am politischen Willen, den alpenquerenden Güterverkehr auf die Bahn zu verlagern, nicht an Masterplänen oder Kapazitäten auf der Schiene. 2016 wird der Gotthard-Basistunnel eröffnet – ein Quantensprung im Bahnverkehr zwischen Norden und Süden. „Diesen Tunnel müssen wir für die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene nutzen. Die Milliardenin-vestition dürfen wir nicht durch eine neue Strassenröhre am Gotthard entwerten“, so Pedrina.

Kontakt
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42