Die schmutzigsten Lastwagen sollen sofort vom Transitverkehr durch die Schweiz ausgeschlossen werden. Dies fordert der Vorstand der Alpen-Initiative, der sich am Freitag und Samstag in Kippel/VS zur Planungstagung getroffen hat, in einer Resolution. Am Mont-Blanc und am Fréjus gilt bereits ein solches Verbot, in Österreich wird es demnächst Realität. Wenn die Schweiz nicht nachzieht, wird sie zum Magneten für die europäischen Dreckschleudern.
Seit Wiedereröffnung des Tunnels für den Schwerverkehr im Juni des letzten Jahres sind am Mont-Blanc Lastwagen der Abgaskategorie EURO-0 nicht mehr zugelassen. Das sieht eine Vereinbarung zwischen Italien und Frankreich vor (Journal officiel, Lois et décrets, No. 40 du 16 février 2002). Seit dem Dezember gilt die gleiche Regelung im Fréjus-Tunnel. Eine analoge Vorschrift sieht die Europäische Union im Rahmen der neuen Ökopunkte-Regelung für Österreich vor. Nur EURO-0-Lastwagen aus Griechenland und Portugal sollen weiterhin durch Österreich fahren dürfen, allen andern Camions dieser Abgaskategorie soll die Durchfahrt verwehrt bleiben. Wenn die Schweiz nicht im gleichen Sinne nachzieht, so wird sie Ausweichroute für die Dreckschleudern aus ganz Europa. Der Vorstand der Alpen-Initiative fordert deshalb den Bundesrat auf, sofort ein entsprechendes Verbot zu erlassen. EURO-0-Camions sind solche, die vor dem 1. Oktober 1993 in Betrieb genommen wurden. Ihr Ausstoss an Abgasen ist um ein Mehrfaches höher als derjenige von neuen Lastwagen der EURO-Norm 3 (in Kraft seit Oktober 2000).