Auf der deutschen Rheintalstrecke kommt es häufig zu Engpässen. Die Verkehrskommission des Nationalrats verlangt, dass die Schweiz für den Ausbau der Bahnlinie in Frankreich und Belgien kämpft.
fg. 2017 kam es im deutschen Rastatt zu einem einschneidenden Ereignis im europäischen Schienengüterverkehr. Sieben Wochen lang war die Rheintalstrecke zwischen Rastatt und Baden-Baden gesperrt. Während dieser Zeit konnte nur ein Drittel der Züge fahren.
Die Schliessung wirkte sich so gravierend aus, weil es entlang des Rheins keine tauglichen Ausweichstrecken gibt. Dabei hatte Deutschland eigentlich schon seit den 1970er-Jahren vor, auf dieser Strecke zwei weitere Spuren zu bauen. Zudem hat die deutsche Bundesregierung der Schweiz 1996 den Ausbau der Rheintalbahn zugesichert. Bis heute ist nur ein Drittel der Strecke auf vier Spuren erweitert worden. Auf anderen Abschnitten des Schienengüterkorridors Antwerpen/Rotterdam-Genua sieht es besser aus. Mit der Fertigstellung der NEAT, mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels und dem durchgängigen 4-Meter-Korridor stehen durch die Schweiz schon ab diesem Jahr mit der Lötschberg-Simplon- und der Gotthard-Route zwei attraktive Strecken zur Verfügung. Nach den Alpen stehen in Italien sogar drei Linien zur Verfügung.
Da der Flaschenhals auf der deutschen Seite des Rheins wohl bis 2042 bestehen bleibt, braucht es kreative Lösungen. Eine vielversprechende Massnahme wäre der Ausbau der Strecke auf der anderen Rheinseite in Frankreich. Dort besteht entlang des Rheins bereits eine Bahnstrecke. Sie müsste total saniert werden. Zudem würde es Sinn machen, auch in Belgien entsprechende Eisenbahnlinien bereitzustellen. Der Weg wäre insgesamt sogar kürzer.
Die Verkehrskommission des Nationalrats hält diesen Ausbau der linksrheinischen Bahnstrecke für wünschenswert und beauftragt den Bundesrat, mit Belgien und Frankreich per Staatsvertrag darauf hinzuarbeiten. Die Alpen-Initiative begrüsst dieses Engagement sehr.