«Schaffen wir einen nachhaltigen Lebensraum in den Alpen»
Daniel Bürki, Vorstandsmitglied von «Guttannen bewegt», zeigt Wege seines Bergdorfs im Umgang mit der klimageschädigten Natur auf.
Was hat sich in Guttannen erst jüngst verändert?
2005 hat der Murgang Rotlouwi mit 500’000 Kubikmetern oder rund 40’000 Lastwagenladungen Schuttmaterial ins Tal transportiert. Wir mussten uns der veränderten Dimension von Ereignissen auf neue Art stellen. Die eingehende Analyse hat rasch gezeigt: Die Grimselpassstrasse ist vermehrt gefährdet, doch das Dorf und seine Bewohnerinnen und Bewohner liegen ausserhalb der Gefahrenzone.
Welche Massnahmen wurden getroffen?
Solche Naturgewalten lassen sich nicht aufhalten. Man kann aber mit ihnen umgehen. Wir passen uns an und haben die jahrhunderte alten Erfahrungen im Umgang mit Lawinen adaptiert. Dank guter Raumplanung und Frühwarnsystemen mit Reissleinen können wir z.B. die Zufahrtsstrassen nach Guttannen automatisch und innert Sekunden mit einem Ampelsignal sperren.
Was will «Guttannen bewegt»?
Durch Förderung des Dialogs zum Klimawandel einen lebenswerten Lebensraum Alpen schaffen. Unsere Guttanner Eisstupa im Geist einer innovativen Wasserkonservierungsidee aus Ladakh, Indien, ist ein Symbol für die sich ausbreitende alpine Trockenheit. Zudem dient sie als Forschungsprojekt. In unserem energieautarken Wohnei Ecocapsule können Gäste klimaneutrales Wohnen erleben. Unser Klimaweg macht ab Sommer die Folgen des Klimawandels hör-, sicht- und erlebbar. Mit zusätzlichen Gruppenführungen verstärken wir den Dialog über unseren vielfältigen Lebensraum. Mit dem neuen CO2-Gesetz schützen wir ihn besser. Ein JA wäre aus meiner Sicht im Sinn aller Berggemeinden.