16. November 2021

Die Menschen in den Bergen stellen grossartige Produkte her. Doris Zurwerra stellt sie mit viel Gespür ins Schaufenster des Alpen-Shops der Alpen-Initiative. Mit Folgen: Es läuft so gut wie noch nie.

tob. Seit 20 Jahren arbeitet Doris Zurwerra in Brig für den Alpen-Shop und das Wanderprogramm der Alpen-Initiative. Im vergangenen Jahr hat sie mit ihrer Equipe mehr Produkte verschickt als je zuvor. Als ob die Corona-Pandemie nicht nur generell den Onlinehandel angekurbelt, sondern zudem die Leute dafür sensibilisiert hätte, vermehrt Lebensmittel, Schmuck, Nützliches für den Haushalt, Pflegeprodukte, Decken oder Spielsachen aus der Region zu kaufen. «2021 wird wohl ein ebenso gutes, wenn nicht noch besseres Jahr für uns», sagt Doris.

Die Alpen-Initiative hatte schon immer Produkte aus den Alpen verkauft. Einerseits, um für den Schutz der Alpen zu werben. Andererseits, um kleine Betriebe in den Bergen zu unterstützen und Transportwege zu verkürzen. «Mit diesen Zielen tolle Produkte für unsere Kundinnen und Kunden zu entdecken, macht mir nach wie vor viel Freude.» Die Seele des Alpen-Shops ist breit interessiert, engagiert sich kulturell beim Oberwalliser Filmkreis und im Kellertheater, geniesst heute aber auch sehr das Zusammensein mit ihren Enkelkindern.

Wechselndes Angebot

Ihre grösste Herausforderung ist es, immer wieder neue Produkte zu finden. Doris schaut sich auf Messen und Märkten um, besucht Handwerkerinnen und Handwerker, setzt Ideen zusammen mit sozialen Institutionen um, tauscht sich mit Landwirtinnen und Landwirten aus, entdeckt auf Velotouren geeignete Kuchen, Käsespezialitäten, Spielsachen usw. Die gelernte Apothekerhelferin hat stets für Umweltorganisationen gearbeitet. «Wenn unser Prospekt mit den neuen Produkten verschickt wird», sagt sie, «sind wir in Brig jedes Mal gespannt, welche Artikel gut laufen.»

So dachte sie einmal bei einem Spiel, es werde ein Hit. Doch dann gingen die Bestellungen nur zögerlich ein. Besser traf sie es mit Produkten aus Valserstein, kurz nachdem der Bundesplatz mit solchen Quarzit-Platten ausgelegt worden war. Der Erfolg war riesig – und belastete ihren Rücken: Damals war der Alpen-Shop noch im zweiten Stock untergebracht, die schweren Schalen, Weinkühler und anderes musste hinaufgeschleppt, verpackt und wieder hinuntergetragen werden. Jetzt ist Doris besonders gespannt, wie gut das neu im Alpen-Shop erhältliche Beziehungsbänkli ankommen wird: Die zwei Figuren darauf lassen sich verschieben und zeigen die aktuelle Stimmung an: Entweder sitzen sie nahe beisammen oder sie rücken auseinander; sie drehen sich einander zu oder wenden sich voneinander ab.

Der bemalte Hase

Einmal vor Ostern bot der Alpen-Shop Hasen aus Holz zum Bemalen an. Zur Illustration durfte ihre Enkelin einen Hasen bepinseln. Prompt bestellten Leute im Shop fertig bemalte Hasen… Nur in seltenen Fällen gab es Ärger, meist nicht gravierend. Eine Kundin schickte die dekorative Kuh-Skulptur «Oh! LaVache» mit der Bemerkung zurück, das Tier schaue so traurig drein. Der Gemütszustand der 800 verkauften Kühe schien aber sonst niemandem beklagenswert.

Doris Zurwerra hat das Sortiment stets etwas vergrössert. «Ich bin immer wieder überrascht, wie treu unsere Kundinnen und Kunden sind», sagt sie. Oft runden sie die geschuldeten Beträge auf. Davon profitiert die Alpen-Initiative in ihrem Engagement für lebenswerte Alpen. Dass die Zusammenarbeit mit der Alpen-Initiative vielen kleinen Betrieben in den Bergen wirtschaftlich einen Schub verleiht, freut Doris besonders. Denn auch das ist Alpenschutz.

Der Erfolg in Zahlen

2020 hat der Alpen-Shop 5143 Päckli verschickt, 2019 waren es 3546. Lag der Umsatz 2019 und in den Vorjahren bei rund 300’000 bis 370’000 Franken, stieg er 2020 auf über 580’000 Franken. Es resultierte auch ein schöner Gewinn, der unserer Arbeit zum Schutze der Alpen zugute kommt. In den Vorjahren erreichte er oft nur dank der aufgerundeten Bestellungen ein positives Ergebnis.

www.alpen-shop.ch