22. März 2022

Die Verkehrslawine mit Abgasen, Feinstaub, Ozon und Lärm macht die Anwohnenden auf der Nord-Süd-Achse krank. Nur mehr Güterbahn sorgt für den nötigen Durchzug.

mif. Wie eine Walze rollt der Güterverkehr durch die engen Alpentäler bis hinunter in die Tessiner Sonnenstube. Die Dreckluft belastet die Lungen und der dumpfe Lärm Kreislauf und Gemüter der Bevölkerung. Tessiner Bürgerinitiativen bieten dem Bund die Stirn, weil dieser die Verkehrskapillaren weiter öffnet, ohne die Emissionen zu senken. Unbestritten ist: Der Strassenverkehr verursacht 80 % des Lärms. Stellenweise bis zur Hälfte davon kommt vom schweren Güterverkehr. Dass die täglich 210 Bahntrassen für Güterverkehr durch die Alpen nach wie vor viel zu wenig genutzt werden, bleibt nicht folgenlos. Abgase, Feinstaub und Lärm sind ein gefährlicher Cocktail für die Gesundheit. Die Grenzwerte sind im Tessin andauernd überschritten. Manchmal so sehr, dass die Polizei die Tempolimiten senkt. Die ganze Schweiz ist hochgradig belastet. Schon relativ tiefe Lärmpegel steigern das Herzinfarktrisiko. Verschmutzte Luft sorgt für eine Zunahme von Atemwegserkrankungen und vorzeitige Todesfällen.