In den Alpen gibt es sie noch: wilde und ursprüngliche Natur. Anders als das Mittelland bietet das Bergebiet viele strukturreiche Landschaften mit einer hohen Biodiversität.
Vizepräsidentin Brigitte Wolf zur einzigartigen Lebenswelt Alpen
Ob Blumen, Vögel oder Schmetterlinge – in den Alpen finden wir eine besonders hohe Artenvielfalt. Aber warum eigentlich? Die äusserst vielfältige Topografie und die grossen Höhenunterschiede mit ihren klimatischen Gegensätzen führen dazu, dass das wärmeliebende Federgras und das kälteliebende Schneehuhn in nur wenigen Kilometern Distanz zueinander leben. Zudem hat die traditionelle Nutzung des Kulturlands zur grossen Artenvielfalt beigetragen. Alpweiden und Wildheuwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Schweiz. Steigt man noch weiter nach oben, nimmt die Zahl der Tier- und Pflanzenarten zwar ab, dafür übernehmen Spezialisten, die sich an die rauen Bedingungen angepasst haben. Für viele dieser Arten tragen wir eine besondere Verantwortung, weil sie nur in den Alpen oder gar nur in einer bestimmten Region vorkommen.
Ob die grosse Vielfalt an Lebensräumen und Arten erhalten bleibt, hängt auch von der künftigen Nutzung der Alpwiesen ab. Wird stärker gedüngt, nimmt der Nährstoffeintrag zu und die Artenvielfalt ab. Wird eine Wiese hingegen nicht mehr gemäht oder beweidet, verbuscht und verwaldet sie. Und wenn ein Lebensraum verschwindet, weil eine Skipiste oder ein Stausee gebaut wird, verschwinden Arten, die auf dieses Biotop angewiesen sind.
Der Klimawandel setzt die Alpenarten zusätzlich unter Druck. Viele «Kältespezialisten» kommen mit den veränderten Umweltbedingungen schlecht zurecht und werden zunehmend von wärmeliebenden Arten verdrängt. Klimaschutz ist also nicht nur für die Menschen in den Alpen wichtig, sondern auch für den Erhalt der einmaligen Flora und Fauna im Berggebiet.
Biodiversitäts-Initiative
Die Schweiz unternimmt zu wenig für den Erhalt unserer Natur und Landschaft und damit unserer Lebensgrundlagen. So darf es nicht weitergehen! Darum haben Natur- und Umweltorganisationen die Biodiversitätsinitiative lanciert.
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