Täglich legten wir rund 15 Kilometer durch grüne und weisse Landschaften zurück. Die Ausblicke auf die Gastlosen und den Wasserfall in Jaun waren nur einige der Perlen der dreitägigen Tour – eine Reise, die Bewegung und Freude an den Voralpen vereinte.
pk. Unsere Reise begann in Château-d’Oex. Trotz des Regenwetters war die Stimmung ungetrübt. Unsere gesellige Gruppe machte sich auf zur dreitägigen Tour durch die Freiburger Voralpen. Täglich legten wir rund 15 Kilometer durch die grünen Landschaften zurück. Die Farbe änderte sich aber bereits am ersten Nachmittag: Wir marschierten die letzten Höhenmeter zur Hütte «Chalet du Soldat» durch hartnäckigen Schnee und dies mitten im Mai. Über der alten Militärhütte ragte die Gebirgskette Gastlosen hervor. Man konnte zumindest deren Füsse sehen – die vielen Gipfel waren unter einem Nebelschleier versteckt.
Doch wer aus dem Stubenfenster zwischen den geselligen Gläsern Rotwein aufblickte, wurde von dieser beeindruckenden Felsformation überwältigt. Und wer ganz genau hinschaute, entdeckte sogar das Katzenrelief in den Gastlosen: Einmal gesehen, waren die frechen Katzenohren nicht mehr wegzudenken. Laut einem Buch, das ich zwischen den aufgehängten Socken und dem Cheminée fand, wurden die Gastlosen einst sogar mit einem Fondue-Caquelon erklettert. Eingekeilt zwischen passenden Felsspalten ging es hoch und zähfliessend wurden die Reste des wahrscheinlich besten Fondues wieder nach unten manövriert.
Unsere zwölfköpfige Gruppe wurde nicht mit Fondue, dafür mit herzhaften Macaroni du Chalet verköstigt. Die Übernachtung in der Hütte inmitten der Voralpen machte das Erlebnis meiner Meinung nach noch authentischer. Nicht zu vergessen, dass unser Tourenleiter Paul alles perfekt organisiert hat: zurücklehnen und geniessen war die Devise!
Alpaufzug beim Schwarzsee
Am nächsten Tag entschied sich ein Teil der Gruppe für eine Abfahrt auf den Alpen-Trottis – mal auf Kies, bald auf schon fast langweiligem Asphalt. Nach einem erneuten Aufstieg und einer Verköstigung im Beizli der Ritzli-Alp auf dem Euschelspass durften wir oberhalb des Schwarzsees sogar einen Alpaufzug miterleben. Bei der letzten Etappe über den Panoramaweg zur Gurnigel-Wasserscheide musste ich leider passen.
Ausgerüstet mit einem ausgeliehenen Wanderstock und mit lieben Worten, die Balsam für mein Gemüt waren, bewegte ich meine schweren Beine zum Schwarzsee runter. Von dort ging es bald nach Hause, wo ich meine Knie nach der Mehrtageswanderung tüchtig einbalsamierte.
« Neben Bewegung und Freude an den Alpen steht das Gesellschaftliche im Zentrum der Wanderungen. »
Paul Ruppen, Tourenleiter Alpen-Initiative
Bleibende Erinnerungen
Die Kombination aus Bewegung, Natur und Gemeinschaft machte diese Mehrtageswanderung für mich aus. Es war mehr als nur eine körperliche Herausforderung; eine Reise in die Stille und Schönheit der Natur – ein Erlebnis, das in der Erinnerung nachhallt wie das Echo in den Bergen.