8. Dezember 2016

«Der neue Basistunnel am Gotthard bietet der Schweiz die historische Chance, den alpenquerenden Güterverkehr von der Strasse auf die Schiene zu bringen», sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative. Mit einem Riesenherz aus 130 biologisch abbaubaren Ballons hat die Alpen-Initiative beim Portal in Erstfeld UR den neuen Eisenbahntunnel begrüsst. «Die Politik steht jetzt in der Verantwortung. Mit 10 Massnahmen kann das im Gesetz verankerte Verlagerungsziel von maximal 650’000 alpenquerenden Lastwagen pro Jahr erreicht werden», so Jon Pult weiter.

Der Gotthard-Basistunnel wurde im Versprechen gebaut, den internationalen Gütertransitverkehr durch die Alpen von der Strasse auf die Schiene zu verlagern. Jetzt startet er in den Vollbetrieb. Die Gütertransporte aber wechseln nicht automatisch im grossen Stil auf die Schiene. Dazu machen die 30 Kilometer, um welche die Strecke durch die Schweiz für den internationalen Verkehr kürzer wird, zu wenig aus. Zudem sind die Produktivitätsgewinne durch die neue Flachbahn durch die Alpen zu gering, wie eine Studie des Bundesamts für Verkehr gezeigt hat.

Deshalb braucht es neue Massnahmen des Bundes. Die Alpen-Initiative fordert folgende 10 Massnahmen:

Der Bund soll eine Alpentransitabgabe (Toll Plus) für den alpenquerenden Schwerverkehr einführen oder LSVA bis zum Maximalbetrag erhöhen. Beides ist mit dem Landverkehrsabkommen mit der EU vereinbar.
Die LSVA soll um ein Element ergänzt werden, welches sich nach dem CO2-Ausstoss der Lastwagen richtet.
Der Bund soll Flottenziele zur Senkung der CO2-Emissionen von Lastwagen gesetzlich verankern.
Der Bund muss die Schwerverkehrskontrollen für Lastwagen intensivieren und das längst versprochene Kontrollzentrum südlich des Gotthards rasch realisieren.
Für die Strassentransitachsen durch die Alpen ist ein generelles Verbot für Gefahrguttransporte zu verfügen.
Der Bund soll die Innovationen im Schienengüterverkehr aktiv fördern und unterstützen.
Im Bahnprogramm STEP 2030/2035 des Bundes sind Projekte für den Güterverkehr zu priorisieren.
Der Bund muss eine europaweite Kommunikationskampagne zur Verlagerung der Güter auf die Schiene lancieren.
Auf Strasse und Schiene müssen die gleichen Arbeitsbedingungen herbeigeführt werden.
Die Ausgleichszahlungen für die Schiene sind beizubehalten, bis eine Alpentransitbörse eingeführt werden kann. Sie ist nach wie vor das effizienteste Instrument zur Verlagerung der Güter auf die Schiene.

Führt der Bund diese 10 Massnahmen ein, ist das Verlagerungsziel erreichbar. Die Kapazitäten auf der Schiene sind vorhanden. «Wenn wir die Güter von der Strasse auf die Schiene verlagern, dann fahren weniger Lastwagen durch die Alpen. Das ist gut für Mensch und Umwelt. Das erhöht aber auch die Sicherheit auf den Strassen in der ganzen Schweiz und bringt den optimalen Nutzen der Milliarden-Investitionen in die NEAT», sagt Jon Pult.

PDF „Massnahmen zur Erreichung des Verlagerungsziels“

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Kontakt
Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, 076 508 16 33
Marco Battaglia, Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative,079 913 06 94
Manuel Herrmann, Leiter Alpenschutzpolitik Alpen-Initiative, 078 765 61 16
Lucia Lauener-Zwyer, Geschäftsführerin Alpen-Initiative, 076 582 83 63