12. Juni 2012

Die Alpen-Initiative nimmt erfreut zur Kenntnis, dass der Nationalrat hinter der Verlagerungspolitik steht und den Bundesrat erneut auffordert, mit den Alpenländern und der EU über eine Alpentransitbörse zu verhandeln. Die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels bietet die Chance, in der Schweiz das Pilotprojekt „Alpentransitbörse“ zu starten.

Ebenfalls erfreut ist die Alpen-Initiative, dass der Nationalrat auf den Bau des 4-Meter-Korridors für Sattelauflieger im Nord-Süd-Verkehr drängt und den Bundesrat ermahnt, bei der LSVA den Spielraum für eine Erhöhung zu nutzen. Als ein Kernstück der Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene sieht die Alpen-Initiative die Alpentransitbörse. Der Bundesrat selber bezeichnet sie als das wirksamste Instrument. Nun soll die Landesregierung den Auftrag des Nationalrats für Verhandlungen ernst nehmen und nichts unversucht lassen. Drei Aspekte sollen dabei wegleitend sein:

Mit dem Erlös einer Alpentransitbörse soll der Bund Infrastrukturanlagen im Ausland, beispielweise Terminals oder Zulaufstrecken wie die Luino-Linie in Italien mitfinanzieren. Das soll der Bundesrat in den Verhandlungen mit der EU einbringen.
Die Schweiz ist bei der Verlagerungspolitik in Europa nicht so einsam, wie das immer wieder gesagt wird. Die vom Transitverkehr betroffenen Alpenregionen in der Schweiz und den umliegenden Ländern fordern gemeinsam eine Alpentransitbörse oder ein ähnliches Modell, wobei die Länder frei bei der Wahl des Instruments sein sollen. Mit dieser deutlich geäusserten Forderung aus dem europäischen Alpenraum kann die Schweiz in Brüssel stärker auftreten.
Bei einer Alpentransitbörse werden die Durchfahrten durch die Alpen beschränkt. Für die Schweiz bietet die anstehende Sanierung des Gotthard-Strassentunnels die Gelegenheit, die Alpentransitbörse als Pilotprojekt einzuführen. Der neue Basistunnel am Gotthard, der ab 2016 in Betrieb sein wird, bietet die idealen Voraussetzungen dazu. Die vom Transitverkehr besonders betroffenen Regionen in den Alpenländern haben die Idee eines vorgezogenen Pilotprojekts ausdrücklich erwähnt.
Mit einem solchen Vorgehen wird die Schweiz der vom Volk gewünschten Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene entscheidend Schub verleihen. Die Neat wird dadurch optimal ausgenützt. „Die Milliardeninvestitionen in das Jahrhundertbauwerk dienen so auch der Gesundheit Bevölkerung und der besonders fragilen Natur im Alpenraum“, sagt Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative.

Kontakt:
→ Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42