Der Entscheid des Bundesrats zur Genehmigung des A2-Anschlusses Giornico hat Erklärungsbedarf: 164 NationalrätInnen haben im letzten Juni dem Postulat von Andrea Hämmerle „Vorwärts machen mit den Schwerverkehrskontrollzentren an der A2“ zugestimmt. Die Alpen-Initiative fordert eine seriöse Überprüfung der Alternativen zum Schwerverkehrszentrum in Monteforno und erwägt eine Einsprache.
Die Alpen-Initiative fordert seit Jahren eine Schwerverkehrs-Kontrollanlage südlich von Bellinzona als Instrument für die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene. Der Nationalrat stimmte nahezu vollzählig dem Postulat „Vorwärts machen mit den Schwerverkehrskontrollzentren an der A2“ im letzten Juni zu. Mit der deutlichen Annahme ist klar, dass die Kontrollzentren nicht für einen verfassungswidrig weiter zunehmenden, sondern für einen schrumpfenden Schwerverkehr über die Alpen zu dimensionieren sind.
Aus diesem Grund hat der heutige Entscheid des Bundesrats Erklärungsbedarf: Die Gemeinde Giornico soll einen Autobahnanschluss erhalten, was darauf hinausläuft, die Schwerverkehrs-Kontrollanlage auf dem Gelände der ehemaligen Monteforno zu bauen. Monteforno ist der falsche Ort für eine Schwerverkehrs-Kontollanlage, weil es zu weit entfernt von der Grenze liegt und nur den Gotthard-Verkehr erfasst. Es ist viel zu teuer und überdimensioniert. Die Anlage muss südlich der Verzweigung A2/A13 gebaut werden, so dass sie auch den Verkehr über den San Bernardino erfasst – anstatt eine weitere kleinere Anlage in Roveredo zu platzieren.
Die Alpen-Initiative hat die Machbarkeit einer Schwerverkehr-Kontrollanlage auf dem Areal des Warenzolls in Chiasso-Brogeda untersuchen lassen. Die Studie belegt, dass sich dort ein Schwerverkehrs-Kontrollzentrum in etwa der Grösse des geplanten Zentrums Erstfeld realisieren lässt. In Anbetracht der Verlagerungsbestrebungen empfiehlt es sich, vorerst eine Kontrollanlage innerhalb des Zollareals in Koordination mit der Zollabfertigung zu realisieren. Auch die Italiener sollen zu ihrer Verantwortung gezogen werden. In Chiasso könnte auch die effizientere und kostengünstigste Variante für ca.15 Millionen Franken anstatt 110 Millionen Franken gebaut werden! Die Alpen-Initiative wartet auf die Planauflage, welche sie detailliert analysieren und notfalls Einsprache einreichen wird.
Für Rückfragen:
Nationalrat Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative
079 249 29 42