10. August 2002

Die Alpen-Initiative wehrt sich dagegen, dass die Alpen dem Verkehr geopfert werden. Mit Höhenfeuern auf dem Grossen St. Bernhard (VS), auf dem Hohen Kasten (SG/AI) und am Arni (UR) setzt die Alpen-Initiative flammende Zeichen des alpenweiten Widerstands gegen den Verkehrswahnsinn im Internationalen Jahr der Berge.

Ferienzeit – Stauzeit. Nicht nur die Reisenden, sondern auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Alpentäler leiden unter den Verkehrsüberlastungen. Aber die Lärm- und Luftschadstoffbelastungen überschreiten das ganze Jahr die Grenzwerte, nicht nur an den Hauptverkehrs-Wochenenden im Sommer. Die Alpen-Initiative ruft im Internationalen Jahr der Berge mit ihren Feuern die Verkehrsminister der Schweiz und der EU-Länder zur konkreten Umsetzung einer nachhaltigen Verkehrspolitik auf. Der sensible Lebensraums Alpen ist durch den Transitverkehr akut bedroht. Der Ausbau von Strassenengpässen ist der falsche Weg: Eine zweite Strassentunnelröhre am Gotthard würde die Umweltbelastungen durch Mehrverkehr extrem steigern, eine Milliarde Franken verschlingen und die Sicherheit nicht erhöhen. Eine kürzlich erschienene Studie der Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) besagt: „Aus einer gesamtheitlichen Beurteilung der Sicherheit ist der Bau einer 2. Gotthardröhre heute nicht erforderlich… Aus Sicherheitsgründen empfiehlt die bfu dringend die konsequente Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Das ist die Schlüsselmassnahme für mehr Sicherheit auf der Gotthardachse“. Der schweizereische Alpenschutzartikel und das Verkehrsverlagerungsgesetz verlangen klar und eindeutig eine Reduktion des Schwerverkehrs über die Alpen. Das Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention ebenso. Davon ist derzeit weder am Gotthard, noch am San Bernardino, noch am Grossen St. Bernhard etwas zu spüren. Im Gegenteil. Die alten EidgenossInnen bedienten sich der Höhenfeuer als Warnsysteme. Vor zehn Jahren wurde die Idee einer Lichterkette wieder aufgenommen: Auf Anhieb brannten Hunderte von Feuern als Zeichen des Widerstandes. Jahr für Jahr wiederholen ÄlplerInnen, Berggebiets-Verei-nigungen und Umweltbewegungen diese alpenübergreifende Aktion. Die Höhenfeuern setzen ein eindrückliches Zeichen für die Erhaltung des natürlichen und kulturellen Erbes des Alpenraumes sowie gegen die Zerstörung des Ökosystems Alpen.