31. März 2006

Dieses Jahr entsteht ein neues Gesetz zur Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs auf die Schiene. Die Alpen-Initiative setzt sich mit „forza!“- eine Aktionskette – dafür ein, dass der Volksauftrag endlich in die Tat umgesetzt wird.

Demnächst entscheiden Bundesrat und Parlament über ein definitives Gesetz zur Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs auf die Schiene. Die vom Volk gesetzte Verlagerungsfrist (2004) ist bereits abgelaufen. Und die vom Parlament gesetzte Frist (2009) droht ohne zusätzliche Massnahmen ebenfalls ohne Zielerreichung zu verstreichen. Dank dem neuen Verkehrsregime ist die Zahl der alpenquerenden Lastwagenfahrten vom Maximum von 1,4 Millionen im Jahr 2000 auf 1,25 Millionen 2004 gefallen – das freut die Alpen-Initiative, aber der Rückgang ist zu langsam. Die Aktion „forza – Güter auf die Bahn nach Plan!“, welche von der Alpen-Initiative am 31. März in Chiasso lanciert wird, soll die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wieder vermehrt auf die Transitproblematik lenken.

Von Chiasso nach Basel

Die Alpen-Initiative schafft von Beginn bis Ende Sommerzeit 2006 (Ende März bis Ende Oktober) auf der ganzen Transitstrecke eine Serie von Ereignissen. Der Verein will damit auch ein Stück Druck auf „Bern“ ausüben. Die Aktion soll, beginnend in Chiasso und endend in Basel, jede Woche ungefähr zehn Kilometer nach Norden vorrücken. Jedes Wochenende findet eine Wanderung zum nächsten Etappenziel statt. Immer finden spezielle Aktionen wie „Feuer in den Alpen“, Referate oder Benefizkonzerte statt. Das aktuelle Programm und die Wanderungen sind hier zu finden.

Stufenweise Reduktion der LKW-Zahlen

„Eine zeitgerechte Zielerreichung der Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs ist möglich“, betonte Nationalrat Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative, anlässlich der Pressekonferenz. „Es müssen nur die nötigen Massnahmen beschlossen werden.“ Massnahmen in den Bereichen Sicherheit, Kontrolle und Bahnangebot sowie eine Alpentransitbörse seien nötig, um das Verlagerungsziel 2009 zu erreichen. Pedrina stellte ein Stufenmodell vor, mit welchen die Zielerreichung machbar ist. Für das laufende Jahr forderte Pedrina die Verschärfung des Dosiersystems und mehr mobile Schwerverkehrskontrollen. Für 2007 schlug der Nationalrat folgende Massnahmen vor: Eine Reservationspflicht als Vorstufe zur Alpentransitbörse und verschärfte Sanktionen bei Verstössen gegen das Gesetz beim Schwerverkehr. 2008 sei die Zeit reif für die Einführung der Alpentransitbörse, hielt Pedrina fest.

Alpentransitbörse

Die Alpentransitbörse ist ein von der Alpen-Initiative entwickeltes Projekt. Diese sieht vor, dass eine begrenzte Anzahl von alpenquerenden Fahrten auf die verschiedenen Übergänge verteilt und über eine internetgestützte Börse gehandelt werden. Diese Idee könnte die Lösung für die Transitproblematik der Alpenländer sein. Ständiger politischer Druck ist notwendig um Fortschritte in Richtung einer umwelt- und sozialverträglichen Verkehrsentwicklung zu machen und nicht in die verkehrspolitische Betonzeit zurück zu fallen. Die Alpen-Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, beharrlich diesen Druck zu machen – damit die Güter auf der Bahn transportiert werden – forza 2009!