Der Gotthard-Basistunnel ist in Betrieb. Jetzt soll er auch für den Güterverkehr optimal genutzt werden. Die Forderung des Bergkantons Uri deckt sich mit den Anliegen der Alpen-Initiative.
«In der Verlagerungspolitik geht es nach wie vor darum, mit Engagement auf nationaler wie internationaler Ebene die verfassungsmässigen Ziele weiterzuverfolgen und einzufordern», schreibt die Urner Regierung in ihrer verkehrspolitischen Standortbestimmung. Sie wurde heute vom Kantonsparlament gutgeheissen. Die Alpen-Initiative freut sich über dieses klare Bekenntnis zum Alpenschutz.
Für Transitlastwagen ist der Gotthard die wichtigste Achse. 73 Prozent des alpenquerenden Strassengüterverkehrs fahren auf dieser Route. Die Kantone Uri und Tessin leiden deshalb am stärksten unter dem Transitverkehr auf der Strasse. Mit der Verlagerung der Gütertransporte auf die Schiene kann die Lebensqualität in den Alpentälern verbessert werden. «Es ist klar, Uri will das Gleiche wie die Alpen-Initiative: Güter auf die Schiene, Ausnützen der Kapazitäten des Gotthard-Basistunnels für den Güterverkehr, Schutz des knappen Lebensraums», sagt Lucia Lauener-Zwyer, Geschäftsleiterin der Alpen-Initiative.
Die Urner Regierung hat in ihrem Bericht dem Kantonsparlament vorgerechnet, dass laut Gesetz und Verfassung heute nur noch maximal 650‘000 Lastwagen die Schweizer Alpen durchqueren dürften. Für die Gotthardachse wären dies noch 475‘000. «Der Bund hat vom Volk den Auftrag, dieses Ziel endlich zu erreichen. Dann würden pro Werktag rund 800 Lastwagen weniger durch Uri und das Tessin fahren. Das wären 800 Lastwagen weniger, die CO2 und andere Schadstoffe ausstossen, lärmen und die insbesondere auf den steilen Rampen ein Sicherheitsrisiko darstellen», sagt Lucia Lauener: «Mit einer Alpentransitbörse oder den 10 von uns vorgeschlagenen politischen Massnahmen lässt sich das Verlagerungsziel erreichen. Zu den Massnahmen gehören beispielsweise eine Alpentransitabgabe, die volle Ausschöpfung der LSVA oder die Einführung eines CO2-Elements bei der LSVA. Es fehlt nicht an Ideen oder Kapazitäten auf der Schiene, sondern am politischen Willen des Bundesrats.»
Kontakt
Lucia Lauener-Zwyer, Geschäftsführerin Alpen-Initiative, 076 582 83 63
Manuel Herrmann, Leiter Alpenschutzpolitik der Alpen-Initiative, 078 765 61 16