Das geplante Güterverkehrsterminal «Gateway Basel Nord» (GBN) ist für die Schweizer Verlagerungspolitik von grosser Bedeutung. Am einzigen grossen Hafen unseres Landes wird damit erstmals eine attraktive Infrastruktur zum Güterumschlag auf die Bahn geschaffen. Die Güter von über 100’000 Lastwagen-Fahrten pro Jahr könnten für den Weitertransport auf die Schiene verlagert werden – inklusive positiver Auswirkungen für den alpenquerenden Verkehr. Am 17. Mai 2020 entscheidet die Basler Stimmbevölkerung über die Realisierung des zum Projekt gehörenden «Hafenbecken 3». Die Alpen-Initiative unterstützt das Projekt Gateway Basel Nord und sieht darin eine Chance für die Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Gleichzeitig erwartet die Alpen-Initiative von den Projektpartnern, dass umfangreiche ökologische Ersatzmassnahmen für die auf dem ehemaligen Gleisfeld beheimateten wertvollen Tier- und Pflanzenarten umgesetzt werden.
Die Basler Rheinhäfen sind als einziger wesentlicher Schweizer Zugang für die Binnenschifffahrt eine zentrale Drehscheibe für den Güterverkehr unseres Landes. Für eine umweltverträgliche Gestaltung der hiesigen Gütertransporte ist es deshalb eminent wichtig, den Anteil der Schiene beim Warenumschlag in den Basler Häfen zu erhöhen. Heute liegt dieser bei gerade einmal 10 Prozent. Grund dafür ist das Fehlen geeigneter Terminals. Bleibt dieser Mangel bestehen, dürfte sich der Bahnanteil angesichts des Verkehrswachstums künftig gar noch verschlechtern. Mit dem Terminal Gateway Basel Nord (GBN) kann Abhilfe geschaffen werden. Das auf den Güterumschlag zwischen Schiff-, Bahn- und Strassentransporten angelegte trimodale Terminal wäre ideal an die NEAT-Hauptachse angebunden und somit Teil des wichtigen Verkehrskorridors Rotterdam – Basel – Genua.
Eine zentrale Stärke des vom Bund mitfinanzierten Projekts: Mindestens 50 Prozent der Landtransporte sollen auf der Schiene erfolgen. Sollte dieses Ziel verfehlt werden, würden die öffentlichen Beiträge entsprechend gekürzt. Mit der Erreichung des Ziels würden jährlich über 100’000 Lastwagen-Fahrten auf die Bahn verlagert. Dies wäre eine deutliche Verbesserung für die Umwelt, das Klima und die Bevölkerung.
Das Terminal GBN würde im Schienengüterverkehr zu erheblichen Vereinfachungen führen: Aktuell werden für den Schienengüterverkehr ab dem Hafen Basel aufwändige Rangierprozesse benötigt, um die Container aus verschiedenen Terminals zu kombinieren. Diese würden mit dem neuen modernen Terminal, in welchem auch lange Züge von bis zu 740 Meter zusammengestellt werden können, nahezu vollständig entfallen. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gegenüber der Strasse und somit auch die Verlagerung.
Bedauerlicherweise kann das Terminal mitsamt neuem Hafenbecken nur auf einer stillgelegten Gütergleisanlage realisiert werden, die inzwischen eine wertvolle Biodiversität aufweist. Umfangreiche, zumindest gleichwertige ökologische Ersatzmassnahmen sind darum die Bedingung für den Erfolg des Projektes. Insbesondere die SBB stehen in der Pflicht, die nötigen Ersatzflächen zur Verfügung zu stellen. Der Bau dieses wichtigen Kombiverkehr-Terminals, welches den Güterverkehr umwelt- und klimafreundlicher macht, darf nicht auf Kosten des Naturschutzes geschehen.