7. Dezember 2006

Das Bundesamt für Strassen ASTRA will an der A2 LKW-Grossparkplätze schaffen. Die Alpen-Initiative ruft mit einem Brief an die Nationalrätinnen und Nationalräte dazu auf, ein einstimmig beschlossenes Postulat der Verkehrskommission zu unterstützen. Dieses will verhindern, dass mit wertvollen Steuergeldern Infrastrukturen mit nur temporärem Charakter geschaffen werden, die ein Schwerverkehrsvolumen ermöglichen, das gemäss Alpenschutzartikel schon bald der Geschichte angehören wird.

Am 11. Dezember wird der Nationalrat über das Postulat „Vorwärts machen mit den Schwerverkehrskontrollzentren an der A2“ (05.3002) entscheiden. Die Alpen-Initiative unterstützt eine schnelle Realisierung der Schwerverkehrskontrollzentren, lehnt aber die vom ASTRA damit verbundenen überflüssigen Grossparkplätze für je rund 350 Lastwagen ab.

Sowohl aus Gründen der Verkehrssicherheit (Tunnel) wie auch als Verlagerungsinstrument sind vermehrte Kontrollen des Schwerverkehrs dringend. Durch die Nichteinhaltung von geltenden Vorschriften erhält der Strassentransport beträchtliche Konkurrenzvorteile gegenüber der Schiene. Kontrollzentren ohne Grossparklätze und weiteren Einrichtungen sind schneller realisierbar. Bis diese zur Verfügung stehen, sind die mobilen Kontrollen weiter zu intensivieren.

In den nächsten Jahren soll der Schwerverkehr auf der A2 dank kohärenter Verlagerungspolitik laufend zurückgehen. Grossparkplätze, wie sie in Erstfeld/Ripshausen und Giornico/Monteforno geplant sind, orientieren sich am Bedarf der vergangenen Spitzenjahre mit der grössten Verkehrsbelastung. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Zentren werden sie längst überflüssig sein. Phase Rot wird nur noch ganz selten ausgerufen werden müssen. Und wegen des kleineren Verkehrsvolumens werden dabei weniger Abstellplätze nötig sein. Für die Realisierung der Alpentransitbörse sind ohnehin nur 5 bis 10 LKW-Parkplätze nötig, die sich ins Dosiersystem integrieren lassen.

Die beiden geplanten Kontrollzentren werden zusammen 170 Millionen Franken kosten (Monteforno 110, Ripshausen 60 Millionen). Davon entfallen gut 20 Millionen auf die überflüssigen Grossparkplätze und rund 40 Milllionen auf den neuen Autobahnanschluss Monteforno und die dort nötige Bodensanierung. Billiger als bauen und bei Nichtbedarf wieder zurückbauen wäre es, die bestehenden Warteräume zu optimieren und vorläufig weiter zu benutzen.

Während das ASTRA für das Kontrollzentrum Nord inzwischen den logischen Standort Erstfeld gefunden hat, in welchen auch das Tropfenzählersystem integriert werden kann, will es das Zentrum Süd immer noch in der Leventina platzieren und den Verkehr zum San Bernardino unkontrolliert lassen. Für viel weniger Geld und erst noch viel schneller liesse sich das Kontrollzentrum im Zollhof Chiasso-Brogeda realisieren: Der Zollhof wird in den nächsten Jahren ohnehin umgebaut. Damit wird verhindert, dass unsichere Fahrzeuge zuerst die Agglomerationen des Tessins und womöglich den San Bernardino-Tunnel durchfahren, bevor sie gestoppt werden können. Die Dosierung vor dem Gotthardtunnel kann am gleichen Ort wie bisher erfolgen. Für die selten nötige Phase Rot stehen genügend Plätze an der A2 zur Verfügung.

Machbarkeitsstudie LKW-Kontrollzentrum Chiasso

Machbarkeitsstudie LKW-Warteräume entlang der A2

Für Rückfragen:

• Nationalrat Fabio Pedrina, Präsident: 079 – 249 29 42
• Alf Arnold, Geschäftsführer: 079 – 711 57 13