11. Januar 2013

Die Alpen-Initiative und zahlreiche andere Organisationen starten eine Volksvernehmlassung gegen die geplante zweite Strassenröhre am Gotthard. Bundesrat und Parlament sollen die Verfassung respektieren und den Tunnel massvoll sanieren, das heisst ohne die Verdoppelung der Röhren. Die Schweiz darf nicht die baulichen Voraussetzungen für noch mehr Transitlastwagen schaffen. Stattdessen soll die vom Volk geforderte Verlagerungspolitik bis 2018 umgesetzt sein. Dies forderten die Nationalrätinnen Marina Carobbio und Regula Rytz sowie Nationalrat Mathias Reynard und Alpen-Initiative-Präsident Fabio Pedrina in Luzern.

Im Dezember 2012 hat der Bundesrat seine Pläne für die Sanierung des Gotthard-Strassentunnels vorgestellt. Bis im April 2013 läuft die Vernehmlassung. Dabei soll auch die Bevölkerung mitreden können, findet die Alpen-Initiative. Die Volksvernehmlassung in Form einer Petition wird bereits von 18 Organisationen mitgetragen. Nun werden Unterschriften gesammelt.

Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative, sagt angesichts der Tatsache, dass die EU angeblich mit der Schweiz nicht über eine Beschränkung der Lastwagentransitfahrten und eine Alpentransitbörse verhandeln will: „Sollen wir da aus lauter Dankbarkeit nun der EU den roten Teppich in der Form einer zweiten Strassenröhre auslegen?“ Die Berner Nationalrätin Regula Rytz: „Ich staune, wie salopp bei der zweiten Röhre mit Investitions- und Unterhaltskosten umgegangen wird. Diese Nonchalance kontrastiert mit finanziellen Engpässen bei anderen Verkehrsprojekten, allen voran in den Agglomerationen.“ Die Tessiner Nationalrätin und Ärztin Marina Carobbio zeigte sich überzeugt, dass eine zweite Röhre dem Tessin langfristig erheblich schadet und den Kanton zum Transitkorridor degradiert. Mathias Reynard, Walliser Nationalrat und Alpen-Initiative-Vorstandsmitglied, ist überzeugt, dass die Westschweiz gar nichts von weiteren Grossinvestitionen am Gotthard hat und eine zweite Röhre letztlich allen Alpenkantonen mehr Lastwagen bringt.

Der Bundesrat hat aufgezeigt, dass eine Sanierung OHNE zweite Röhre machbar ist. Das Tessin wird dank eines leistungsfähigen Verlads für Autos und Lastwagen in keinem Fall von der übrigen Schweiz abgeschnitten. Die temporäre Verladelösung kostet am Ende 3 bis 3,5 Milliarden weniger als die zweite Röhre. Und: Zieht eine zweite Röhre auch nur 3% mehr Verkehr an, so erhöht sich das Unfallrisiko zwar nicht im Tunnel selber, dafür auf der gesamten Transitstrecke Basel-Chiasso!

Kontakt
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative,
→ Regula Rytz, Nationalrätin BE,
→ Marina Carobbio, Nationalrätin TI,
→ Mathias Reynard, Nationalrat VS,

Referate
Referat Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative

Referat Nationalrätin Marina Carobbio (TI)

Referat Nationalrätin Regula Rytz (BE)

Referat Nationalrat Mathias Reynard (VS)

Pressespiegel