Wenige Monate nach dem Klimagipfel in Paris schliessen sich verschiedene Logistik-unternehmer und Grossfirmen wie IKEA oder Nestlé mit Umweltorganisationen zusammen und fordern die Einführung von festen Standards für die CO2-Emissionen von Lastwagen.
dw. Ende des vergangenen Jahres haben Vertreterinnen und Vertreter aus 195 Ländern an der 21. Klimakonferenz in Paris nach jahrelangen, schwierigen Verhandlungen ein für alle Staaten rechtlich bindendes Abkommen verabschiedet: Der Anstieg der globalen Erwärmung soll auf weniger als 2 Grad Celsius begrenzt werden. Beim Erreichen der Klimaziele spielen auch der Verkehr und insbesondere der Schwerverkehr eine grosse Rolle. So sind die Lastwagen verantwortlich für 20 Prozent der europäischen CO2-Emissionen. Und dies, obwohl Lastwagen nur 5 Prozent aller Verkehrsträger ausmachen!
In einem Brief wenden sich nun verschiedene Unternehmen, darunter auch IKEA oder Nestlé, zusammen mit Umweltverbänden wie Transport & Environment an die Europäische Kommission. Sie fordern gemeinsam einen Gesetzesentwurf für Emissionsstandards von Lastwagen. Europa soll dem Beispiel von Japan, China oder den USA folgen, welche bereits erfolgreich Treibstoff-Regulationen für Lastwagen eingeführt haben. In ihrem Schreiben an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker weisen die Grossunternehmen auf ihre eigenen Anstrengungen hin. Sie betonen aber, dass sie auf die Hilfe der Politik angewiesen sind, damit der CO2-Ausstoss bei Lastwagen reduziert werden kann.
Nestlé ist eine der 19 unterzeichnenden Firmen. Der Nahrungsmittelkonzern will seinen Treibstoffverbrauch respektive die Treibstoffemissionen bis 2020 um 10 Prozent reduzieren. Der stellvertretende Vizepräsident von Nestlé, Bart Vandewaetere, erklärte in Bezug auf die CO2-Standards: «Eine Treibstoffeffizienzsteigerung wird der Transportindustrie den nötigen Anstoss geben, ihre gesamten CO2-Emissionen auch nach 2020 weiter zu reduzieren.»
Die Alpen-Initiative fordert schon lange CO2-Limiten für Lastwagen und begrüsst das Engagement der Unterzeichner. Es ist wichtig, dass der CO2-Ausstoss der Lastwagen in Zukunft reduziert wird. Diese Massnahme muss die schweizerische Verlagerungspolitik ergänzen. Die Verlagerung der Güter von der Strasse auf die Schiene aber ist und bleibt das effizienteste Instrument, um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen.