Die heutige Pressemitteilung des Bundesamtes für Raumentwicklung beschönigt die nach wie vor nicht zielkonforme Entwicklung im alpenquerenden Güterverkehr: Die Zahl der Lastwagen ist im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr erneut angestiegen, und zwar um 3,4 Prozent.
Nach dem Höhepunkt im Jahr 2000 ist die Zahl der Lastwagen infolge der Dosierungsmassnahmen nach dem Tunnelbrand vom Oktober 2001 leicht zurückgegangen. Die Wiederzulassung des Gegenverkehrs von Lastwagen im Gotthardtunnel verbunden mit der leichten wirtschaftlichen Erholung hat diesen Trend nun wieder umgekehrt. Für den Gotthard, auf den sich der Schwerverkehr erneut verstärkt konzentriert, bedeutet dies einen Zuwachs von 17 Prozent innerhalb eines Jahres. Der Anteil der Schiene am alpenquerenden Verkehr ist trotz Zunahme der Tonnagen erneut um 1,3 Prozentpunkte (von 64,5 auf 63,2 Prozent) gesunken. Das Wachstum der Tonnagen war auf der Strasse stärker als auf der Schiene (9,4 statt 4,2 Prozent).
Damit befindet sich die Entwicklung des alpenquerenden Güterverkehrs eindeutig nicht mehr auf der geforderten Zielrichtung. Das Verkehrsverlagerungsgesetz verlangt für die ersten beiden Jahre nach Inkraftsetzung des Landverkehrsabkommens (2001 und 2002) eine Stabilisierung der Anzahl Lastwagen auf dem Niveau des Jahres 2000 und danach eine schrittweise Reduktion auf eine Zielgrösse von 650’000. Das Ziel muss „möglichst rasch, spätestens zwei Jahre nach Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels erreicht“ werden.