Vermehrte Lastwagenkontrollen schrecken unseriöse Transportunternehmen ab. Ebenso verliert unlautere Konkurrenz an Boden gegenüber der Bahn und die Sicherheit auf den Strassen wird erhöht. Deshalb begrüsst die Alpen-Initiative die Schwerverkehrszentren. Sie erleichtern zudem die Einführung der Alpentransitbörse.
Am Mittwoch, 9. September 2009, hat das Bundesamt für Strassen (Astra) offiziell das Schwerverkehrszentrum in Erstfeld im Kanton Uri eröffnet. Die Alpen-Initiative setzt sich seit 20 Jahren für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene ein. Sie begrüsst die neuen Kontrollzentren und erhofft sich von ihnen einen positiven Effekt in Bezug auf die Verlagerung. Dank vermehrter Kontrollen werden jene Lastwagen gebremst, die schlecht unterhalten sind. Zudem werden die Gewichtslimiten, die Vorschriften für gefährliche Güter und die Ruhezeiten für Fahrer besser kontrolliert werden können. Dies liegt im Interesse eines fairen Wettbewerbs zwischen Strasse und Schiene.
Das Schwerverkehrskontrollzentrum in Erstfeld beansprucht eine grosse Fläche. Nach Ansicht der Alpen-Initiative ist diese Fläche zu gross. Sie wurde berechnet, ohne die gesetzlich verlangte Verlagerung des Güterverkehrs zu berücksichtigen. Die Alpen-Initiative hatte deshalb Einsprache gegen das Schwerverkehrszentrum erhoben. Zugesichert wurde, jene Flächen der Natur zurückzugeben, wenn sie dereinst nicht mehr gebraucht werden. Aufgrund dieses Zugeständnisses verzichtete die Alpen-Initiative auf den Weiterzug der Einsprache.
Gegen das geplante Schwerverkehrszentrum auf dem Monteforno-Areal im Kanton Tessin hat die Alpen-Initiative ebenfalls Einsprache erhoben. Der Hauptgrund dort: Die Kontrollstelle ist überdimensioniert, zu teuer und am falschen Ort geplant. Sie würde jene Lastwagen nicht erfassen, die den Weg über den San Bernardino wählen. Die Alpen-Initiative schlägt vor, das Kontrollzentrum weiter südlich einzurichten. Mit einer Kontrollanlage auf dem Areal des Warenzolls in Chiasso-Brogeda wäre es fehlbaren Lastwagen nicht möglich, sich einer Überprüfung zu entziehen. Mit einer Studie hat die Alpen-Initiative gezeigt, dass ein solches Kontrollzentrum in Chiasso machbar wäre. Der Entscheid über die Einsprache ist noch hängig.
Die Schwerverkehrskontrollen stellen einen Beitrag zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene dar. Weniger Lastwagen auf den Strassen bedeuten mehr Sicherheit für die anderen Verkehrsteilnehmer. Wie gefährlich Lastwagen sein können, zeigte sich vergangene Woche einmal mehr auf der Gotthard-Autobahn. Ein holländischer LKW verlor in einer Kurve schwere Eisenteile, die auf die Gegenfahrbahn stürzten und einen schweren Unfall verursachten.
Kontakt:
→ Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42