18. Mai 2019

An der Feier zum 30. Geburtstag der Alpen-Initiative dankte Bundesrätin Simonetta Sommaruga den Alpenschützerinnen und Alpenschützern für ihren unermüdlichen Einsatz. Ausserdem kündete sie an, die Verlagerung auf die Bahn mit einem Massnahmenpaket weiter zu stärken. «Damit wollen wir die Schiene noch attraktiver machen und zusätzliche Transporte von der Strasse wegbekommen», sagte die Verkehrsministerin. Mit einem neuen Leitbild stellte die Alpen-Initiative am Jubiläum die Weichen für die Zukunft des Vereins. Präsident Jon Pult stellte einen Plan zur Dekarbonisierung und Elektrifizierung des Schwerverkehrs vor. Die Alpen-Initiative nutzt das Jubiläumsjahr zur Diskussion, ob es für die Umsetzung dieses Plans eine neue Volksinitiative braucht.

Die Alpen-Initiative hat am Samstag in Goldau SZ mit 270 Mitgliedern und Gästen ihren 30. Geburtstag gefeiert: Seit 1989 setzt sich der Verein für den Schutz der Alpen und für die Verlagerung der Güter von der Strasse auf die Schiene ein.

Bundesrätin Simonetta Sommaruga würdigte in ihrer Rede die Arbeit des Vereins. «Die Frauen und Männer der Alpen-Initiative haben das Heft selbst in die Hand genommen und nicht gewartet, bis sich Behörden und Politik bewegen. Sie haben damit den Grundstein gelegt für eine neue Verkehrspolitik. Dank ihrer Weitsicht gehört es heute zum Selbstverständnis der Schweiz, Güter auf die Bahn zu verlagern.» Die neue Verkehrsministerin machte zudem klar, dass sie die Verlagerung mit einem Massnahmenpaket weiter stärken will. Dazu gehörten eine Senkung der Trassenpreise und Rabatte für lange Güterzüge. Der Bund prüfe zudem, die Beiträge an die Operateure im kombinierten Verkehr länger beizubehalten und die LSVA für ältere und schmutzigere Lastwagen zu erhöhen.

«Damit die Alpen-Initiative eine Erfolgsgeschichte bleibt, müssen wir gemeinsam in die Zukunft blicken und unsere Mission erweitern», sagte Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative in seiner Rede. Neu müsse der Verein auch dafür kämpfen, dass der CO2-Ausstoss des alpenquerenden Güterverkehrs auf der Strasse möglichst schnell auf null gesenkt wird. «Wir müssen politisch dafür sorgen, dass die noch erlaubten 650’000 Lastwagen ausschliesslich klimaneutral angetrieben werden.» Dabei legt der Verein einen genauen Zeitplan zur Dekarbonisierung und Elektrifizierung des Schwerverkehrs vor: Ab 2035 dürfen mit fossilen Treibstoffen betriebene Lastwagen unsere Alpenpässe nicht mehr überqueren. Die Alpen-Initiative nutzt das Jubiläumsjahr zur Diskussion, ob es für die Umsetzung dieses Plans eine neue Volksinitiative braucht.

Jon Pult nutzte die Anwesenheit von Bundesrätin Sommaruga für ein offenes Wort in Bezug auf das verpasste Verlagerungsziel. «Im Namen der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger fordern wir vom Bundesrat, dass er sich viel energischer als in den letzten Jahren für die Umsetzung des Alpenschutzartikels einsetzt. Das Verlagerungsziel MUSS erreicht werden», sagte Jon Pult und verwies auf die bestehenden

Instrumente wie die Einführung einer Alpentransitbörse und die Anhebung der LSVA und deren Erweiterung mit einem CO2-Element. Laut Gesetz hätten 2018 noch maximal 650’000 Lastwagen durch die Schweizer Alpen fahren dürfen, insgesamt waren es jedoch 941’000 Lastwagen.

Kontakt:

→ Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, 076 508 16 33

→ Django Betschart, Leiter Alpenschutzpolitik, 076 451 99 77

Medienmitteilung (pdf)

 

Rede Jon Pult (pdf)

Fotos

Fotos zum Jubiläumsfest der Alpen-Initiative zur freien Verfügung, Quellenangabe: Alpen-Initiative.

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