Mit ihrem heutigen Frontalangriff auf den Alpenschutz leitet die KFV-Subkommission Heim keinen Beitrag zur Problemlösung, sondern verschiebt die Probleme nur in andere Landesgegenden. Betroffen von zusätzlichen Staus wären insbesondere das Südtessin (wo eine Lahmlegung der A2 vorprogrammiert ist) und die Räume Luzern und Basel.
Mit ihrem Textvorschlag treibt die Subkommission ein lächerliches Versteckspiel mit Parlament und Volk. Mit der Schaffung einer Ausnahme für den Gotthardtunnel nimmt sie nämlich faktisch die wichtigste Transitachse und somit vier Fünftel des Transitverkehrs vom Alpen-schutzartikels aus, ohne dies offen zu deklarieren. Der durch die 2. Röhre erzeugte Mehrverkehr wird als mit dem Alpenschutz im Einklang stehend verharmlost. Der Mehrverkehr würde die globale Umweltbelastung, insbesondere zulasten der Bevölkerung entlag der Transitachsen merklich ansteigen lassen. Der Alpenraum ist aber nicht nur Lebensraumes für die ansässige Bevölkerung, sondern auch Erholungsraum und Wasserquelle für den Rest der Schweiz und grosse Teile Europas. Das für die 2. Röhre immer wieder vorgebrachte Sicherheitsargument ist nichts als ein Vorwand. Das wirkliche Sicherheitsrisiko sind die Lastwagen, die durch die Umsetzung des Alpenschutzartikels grossenteils aus dem Tunnel verschwinden werden. Der Bau der 2. Röhre würde aber gerade die Verlagerung des Schwerverkehrs und damit auch die Rentabilität der teuren NEAT gefährden. Die Alpen-Initiative begrüsst die Einsicht der KVF-Subkommission, dass auch die Planung einer zweiten Röhre eine Verfassungsänderung nötig macht. Die Alpen-Initiative nimmt die Herausforderung einer zweiten Volksabstimmung über den Alpenschutz an. Den Kampf haben wir schon lange begonnen. Für die Befürworter der 2. Röhre wird es kein Sonntagspaziergang sein.