An der Mitgliederversammlung in Aarau verabschiedeten die Mitglieder der Alpen-Initiative eine Resolution. In dieser fordern sie vom Bundesrat ein ambitioniertes und verbindliches Verlagerungsziel für den Güterverkehr in der ganzen Schweiz. Die langjährige Vize-Präsidentin Marina Carobbio Guscetti wurde aus dem Vorstand verabschiedet. Neu wurde die Tessiner Grossrätin Nara Valsangiacomo in den Vorstand gewählt und das Vizepräsidium mit der Walliser Grossrätin Brigitte Wolf besetzt. Auch der Alpenrat erhielt kompetenten Zuwachs.
Dank der Alpen-Initiative beträgt der Anteil der Schiene am alpenquerenden Güterverkehr heute knapp 75 Prozent. Doch im Flachland ist die Lage ganz anders. Hier beträgt der Anteil der Schiene am Güterverkehr nur 21 Prozent und die Tendenz ist sinkend. Wenn nicht schnell Massnahmen ergriffen werden, könnten in Zukunft jährlich 650’000 zusätzliche Lastwagenfahrten auf die viel billigere Strasse rückverlagert werden. Hinzu kommt ein prognostiziertes Wachstum des gesamten Schweizer Güterverkehrs um ca. 30 Prozent bis 2050. Mit ihrer Resolution fordern die Mitglieder der Alpen-Initiative den Bundesrat auf, im Rahmen der Revision des Gütertransportgesetzes ein ambitioniertes und verbindliches Verlagerungsziel im gesamten Schweizer Güterverkehr einzuführen. Zum Wohle des Klimas, der Umwelt und der Schweizer Bevölkerung müssen vom Bundesrat, Parlament und Verwaltung zwingend die entsprechenden Fördermittel und -instrumente zur Verfügung gestellt werden, um die Schiene zu stärken.
Wolf folgt auf Carobbio Guscetti im Vize-Präsidium der Alpen-Initiative
An der Mitgliederversammlung wurde unsere langjährige Vize-Präsidentin Marina Carobbio Guscetti verabschiedet. Die Alpen-Initiative dankt Marina Carobbio Guscetti für ihren unermüdlichen Einsatz zum Schutz der Alpen und gratuliert ihr herzlich zur Wahl in den Tessiner Regierungsrat. Die Alpen-Initiative wünscht ihr viel Erfolg in ihrem neuen Amt als Regierungsrätin.
Einstimmig wurde die Walliser Grossrätin Brigitte Wolf zur neuen Vizepräsidentin gewählt. Dank ihrer Expertise und ihrem Engagement in den Bereichen Natur- und Umweltschutz und als Politikerin ist sie die geeignete Nachfolgerin als Vize-Präsidentin der Alpen-Initiative. Neu wurde die Tessiner Grossrätin Nara Valsangiacomo in den Vorstand gewählt. Im Alpenrat wirken neu der Tessiner Nationalrat Bruno Storni und Simon Burgunder, designierter Leiter Verkehrspolitik der Gewerkschaft SEV mit.
Finanzen haben sich stabilisiert
Die Alpen-Initiative ist erleichtert, dass nach zwei schwierigen Jahren die finanzielle Schieflage überwunden wurde. Dank einem Spendeneffort im letzten Herbst konnte das Jahr 2022 mit einem deutlich positiven Ergebnis abgeschlossen werden.
Ein Verlagerungsziel für den Schweizer Güterverkehr
Dank dem Einsatz der Alpen-Initiative beträgt der Anteil der Schiene am alpenquerenden Güterverkehr heute 75 Prozent. Doch im Flachland nimmt der Anteil der Schiene seit Jahren kontinuierlich ab. Dort ist das Verhältnis umgekehrt: Nur 21 Prozent der Gütertransporte finden auf der Schiene statt, Tendenz sinkend. Wenn nicht rasch erheblich bessere Rahmenbedingungen für den Schienengüterverkehr innerhalb der Schweiz geschaffen werden, resultieren durch die Rückverlagerung von der Bahn auf die Strasse jährlich 650’000 zusätzliche Lastwagenfahrten auf den Schweizer Strassen, mit einschneidenden Auswirkungen für das Klima, die Umwelt und die Bevölkerung.
Aus Sicht der Alpen-Initiative darf der Schweizer Schienengüterverkehr keinesfalls weiter abgebaut werden. Im Gegenteil, es braucht eine klare Vorwärtsstrategie, um zum Wohle der Bevölkerung die schweizweite Verlagerung von der Strasse auf die Bahn zu stärken.
Dazu fordert die Alpen-Initiative den gesamten Bundesrat und insbesondere den UVEK-Vorsteher Albert Rösti auf, im Rahmen der Revision des Gütertransportgesetzes neu ein ambitioniertes und verbindliches Verlagerungsziel für einen steigenden Anteil des Schienengüterverkehrs am Schweizer Güterverkehr (Binnen-, Import- und Exportverkehr) für 2030, 2035 und 2040 festzulegen.
Um dieses ambitionierte Verlagerungsziel zu erreichen, müssen Bundesrat, Verwaltung und Parlament in der Revision des Gütertransportgesetzes entsprechende Förderinstrumente und -mittel schaffen. Dazu gehört auch, dass Innovationen im Schienengüterverkehr, wie digitale automatische Kupplungen und automatische Bremsproben, vom Bund grossteilig gefördert werden. Es ist im Interesse der Schweizer Verkehrspolitik, dass diese Innovationen rasch und koordiniert eingeführt werden.