Die Alpen-Initiative hat dem traditionellen Mahnfeuer dieses Jahr eine neue Form gegeben. Mit Fackeln versammelten sich über 60 Alpenschützerinnen und Alpenschützer bei Brunnen SZ um ein kleines Feuer. Sie setzten damit ein Zeichen für den Schutz der Alpen. Im Fokus der Rede von Vorstandsmitglied und Urner Landrätin Chiara Gisler stand insbesondere der ausufernde Freizeitverkehr und die damit verbundene Problematik des Ausweichverkehrs durch die Dörfer.
Am vergangenen Samstag, dem 12. August, wurden im ganzen Alpenbogen flammende Signale für die Erhaltung der Alpen entzündet. Die Mahnfeuer haben eine lange Tradition: Seit 1998 treffen sich Aktive bei den traditionellen Höhenfeuern im gesamten Alpenraum. Damit wird alljährlich ein eindrückliches Zeichen für den Schutz des natürlichen und kulturellen Erbes des Alpenraumes gesetzt. Die Alpen-Initiative setzte dieses Jahr statt auf ein traditionelles Höhenfeuer auf kleine Feuerzeichen und entzündete diese in den Hopfräben bei Brunnen – direkt am Vierwaldstättersee – und untermalt von Alphornklängen. Passend zur Szenerie entführte Guido Schuler die Anwesenden in die Welt der Schwyzer Sagen.
Alpenbevölkerung im Fokus
Das thematische Augenmerk legte die Alpen-Initiative auf den ausufernden Ferien- und Ausweichverkehr. Während beim alpenquerenden Lastwagenverkehr der Trend dank der Alpen-Initiative langsam, aber stetig nach unten zeigt, ist es beim alpenquerenden Personenverkehr das Gegenteil der Fall. Seit Jahrzehnten steigt dessen Zahl. Und die Problematik dürfte weiter zunehmen. Sinnbild für die Entwicklung ist der Gotthard, wo sich die Staustunden pro Jahr von 2012 auf 2022 mehr als verdreifacht haben. Zum grossen Leid der lokalen Alpenbevölkerung bleibt der Verkehr nicht auf den vorgesehenen Routen. Staut es sich auf den Autobahnen, weichen unzählige Reisende auf ihrem Weg durch die Alpen auf die Dorfstrassen der Berggemeinden aus. Vorstandsmitglied und Urner Landrätin Chiara Gisler (SP, Altdorf) macht in ihrer Rede deutlich: «Es geht darum zu verhindern, dass bei Stau auf der Autobahn die Autofahrerinnen und Autofahrer auf die Kantonsstrassen ausweichen.»
Mobilität in Massen
In der Schweiz ist der Verkehr der grösste Verursacher von Treibhausgas-Emissionen. Der Löwenanteil hat dabei der Freizeitverkehr. Dies ist zu einem gewissen Grad verständlich, da wir alle gerne in unserer Freizeit unterwegs sind. Gisler gibt aber zu bedenken: «Mobilität ist ein enormer Luxus» und als solchen sollten wir unser Mobilitätsverhalten auch handhaben, nämlich massvoll – insbesondere, wenn ein Ausflug nur mit dem Auto machbar sei. Ganz im Sinne des bewährten «Massnahmen-Dreiklangs» der Alpen-Initiative: Verkehr vermeiden, verlagern, und wenn beides nicht möglich ist, verträglicher gestalten.