Die Tessiner Standesinitiative «Sichere Strassen jetzt!» fordert Mindeststandards für die Sicherheitssysteme von Lastwagen. Modernisierte Lastwagenflotten, weniger Umweltschäden, mehr Verlagerung auf die Schiene: Von der erhöhten Verkehrssicherheit auf den Alpentransitstrassen profitieren alle Verkehrsteilnehmenden. Die Alpen-Initiative fordert den Ständerat dazu auf, den Nationalratsbeschluss zu unterstützen.
Standesinitiativen sind selten Erfolg beschieden. Doch das Anliegen der Standesinitiative des Kantons Tessin «Sichere Strassen jetzt» erhält nun Unterstützung. Der Nationalrat hat heute die Umsetzung beschlossen. Veraltete Lastwagen und Cars ohne moderne sicherheitsrelevante Assistenz-Systeme sollen nur noch eine gewisse Zeit auf den gefährlichen Alpentransitstrassen verkehren dürfen.
Sobald ein sicherheitsrelevantes Assistenzsystem bei der Typengenehmigung eines Fahrzeugs zum Standard geworden ist, müssen die noch ohne dieses Assistenzsystem ausgerüsteten Vorgängermodelle spätestens nach 5 Jahren ihr System nachrüsten. Beispiele für solche Assistenzsysteme sind ein Antiblockiersystem, ein Notbremsassistent, ein Stabilitätskontrollsystem oder ein Spurwechselassistent. Auch künftige Entwicklungen bei Assistenzsystemen im Sicherheitsbereich werden dadurch verpflichtend.
Auflagen für Nutzfahrzeuge nicht unüblich
Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, ist über diesen Nationalratsbeschluss erleichtert: «Mit diesen Assistenzsystemen geht ein weniger hohes Gefahrenpotenzial von den Lastwagen aus». Zuversichtlich hält er fest: «Die höhere Verkehrssicherheit auf den Schweizer Strassen – speziell auch im Alpentransit – kommt allen Verkehrsteilnehmenden zugute». Dass die Schweiz solche streckenspezifischen Auflagen zu Mindeststandards für Nutzfahrzeuge macht, ist nicht unüblich. Am Mont Blanc-Tunnel (Frankreich) dürfen beispielsweise nur neuere Nutzfahrzeuge durchfahren (Fahrzeuge der Normen Euro 0 bis 2 sind nicht mehr gestattet).
Zudem werden dadurch auf den Transitrouten, und auch generell auf Schweizer Strassen, vermehrt neuere und damit weniger umweltschädliche Fahrzeuge eingesetzt. Eine Erhöhung der Anforderungen für die alpenquerenden Lastwagen stärkt auch die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Die Alpen-Initiative begrüsst die vom Nationalrat beschlossene Umsetzung der Standesinitiative. Zu unserer aller Sicherheit ist jetzt der Ständerat aufgefordert, nachzuziehen.