VIIA Transhelvetica und MODALOHR haben heute Versuchsfahrten mit Lastwagen-Sattelaufliegern von 4-Metern-Eckhöhe auf der SBB-Gotthardstrecke durchgeführt. Die Alpen-Initiative begrüsst diese Tests zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene, doch das Konzept mit den Niederflur-Tragwagen bietet langfristig keine Alternative zum geplanten 4-Meter-Korridor. Diesen braucht es insbesondere auch, damit die Personen-Doppelstockwagen künftig auf der gesamten Gotthardstrecke Zürich/Basel-Chiasso verkehren können und so auch bei grossem Reiseverkehr genügend Kapazitäten für den Güterverkehr zur Verfügung stehen. Das Projekt Modalohr kann aber durchaus eine Zwischenlösung sein, falls sich der 4-Meter-Korridor verzögern sollte und nicht rechtzeitig bereit ist, wenn nach 2020 der Strassentunnel am Gotthard saniert werden muss.
Die Alpen-Initiative hält fest, dass ohne zusätzliche Lenkungsmassnahmen weder Modalohr noch der 4-Meter-Korridor noch der neue Gotthardbasistunnel von sich aus eine bedeutsame Verlagerungswirkung entfalten können. Es braucht eine Alpentransitbörse, um die Güter im grossen Stil auf die Schiene zu bringen und den Verfassungsauftrag umzusetzen.
Bedeutende Nachteile von Modalohr-Wagen sind, dass das System grossflächige Terminals benötigt, die heute in der Schweiz nicht zur Verfügung stehen, und dass durch das Ausschwenken der Tragflächen überdurchschnittliche Unterhaltskosten verursacht werden. Modalohr ist aus Sicht der Alpen-Initiative deshalb für die Schweiz nur geeignet, wenn sich die Verladeanlagen bereits vor der Grenze in Deutschland und Italien befinden. Für lange Strecken kann Modalohr so durchaus eine ergänzende Transportart für Sattelauflieger sein.
Kontakt
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