Erst Personenwagen, dann kleine Lastwagen, dann… STOP! Die Bevölkerung und die Umwelt- und Verkehrsorganisationen aus Chamonix und dem Aosta-Tal schlafen nicht: Statt mit schweren Lastwagen sind die Zufahrten zum Mont-Blanc-Tunnel heute voll mit Demonstrierenden.
Kein einziger Lastwagen und nur wenige Personenwagen passierten heute – am Tag der Wiedereröff-nung für Camions über 19 Tonnen – den Mont-Blanc-Tunnel. Der Grund: ca. 5000 Demonstrierende bei Chamonix und im Aosta-Tal haben die Zufahrtsstrassen seit morgens 9.00 Uhr komplett blockiert. Die Alpen-Initiative unterstützt die Forderungen der Demonstrierenden und fordert eine dauerhafte Begrenzung des Mont-Blancs-Tunnels auf Fahrzeuge mit weniger als 19 Tonnen Gesamtgewicht und ein effizientes Dosierungssystem. Mehr als drei Jahre lang war der Mont-Blanc-Tunnel für den gesamten Verkehr gesperrt. Seit dem 9. März 2002 dürfen Personenwagen wieder durch den Tunnel fahren, seit dem 8. April zusätzlich leichte Lastwagen bis 19 Tonnen. Diese kleinen Lastwagen dienen überwiegend der regionalen Versorgung und nicht dem internationalen Fernverkehr. Die Lastwagengegner und Umweltschützer hatten diesem Kompromiss zugestimmt. Die Verkehrsminister von Frankreich und Italien, Gayssot und Lunardi, hatten für den 13. Mai und 25. Juni eine schrittweise Öffnung für immer schwerere Fahrzeuge angekündigt. Dass dieser Plan auf massiven Widerstand der Bevölkerung stösst, hat sich heute eindrücklich gezeigt. Renate Zauner, Präsidentin der Initiative Transport Europe ITE und Mont-Blanc-Aktivistin bringt es auf den Punkt: “Wenn wir es drei Monate schaffen, die schweren Lastwagen aus dem Tunnel draussen zu halten, werden wir es auch drei Jahre und dreissig Jahre schaffen”.